Bad Kreuznach verschönern
Mit Rosen und Reben gegen wilden Müll in der Innenstadt
Wo früher wild Müll abgestellt wurde, ist eine saubere Ecke entstanden, die an Wein, die Brückenhäuser und das Nachtigallental erinnert.
Josef Nürnberg

Der Neuruppiner Platz ist ein wenig schöner geworden – Bäume, Kunstwerke, Rosen und Reben geben ihm einen neuen Anstrich. Um das zu erreichen, haben mehrere Akteure zusammengearbeitet. Dank zahlreicher Spenden wurde der Stadthaushalt nicht belastet.

Der große Durchbruch zur Verkehrswende ist die Umgestaltung des Neuruppiner Platzes sicherlich nicht. Aber die Bemühung, mit Stadtbäumen und Kunstwerken sowie Rosen und Reben gegen einen wilden Müllablageplatz am Rand des Neuruppiner Platzes vorzugehen, wurde am Freitag von Oberbürgermeister Emanuel Letz und Bürgermeister Thomas Blechschmidt in den höchsten Tönen gelobt.

Zu Recht, denn die Idee zur Umgestaltung des Platzes kam nicht aus den Bad Kreuznacher Amtsstuben, sondern von der Bad Kreuznacher Ideenschmiede des Trios „Wir sind Kreuznach", Manuela Gilles, Claudia Holbach und Iris Prencipe. Auch wenn es nicht jeder hören wollte, unterstrich Blechschmidt, dass die Stadt die innerstädtischen Parkplätze wie den Neuruppiner Platz braucht. Aber der Verlust einiger Stellplätze für die Anpflanzung von Bäumen habe den Ort aufgewertet. „Das Gute daran ist, dass der Stadthaushalt dank zahlreicher Spenden nicht belastet wurde", sagte der Bürgermeister. Natürlich übernahm das Grünflächenamt die Pflanzung der Bäume, sodass die Stadt auch ihren Beitrag leistete.

Theodor Fontane, in Neuruppin geborener Sohn der Bad Kreuznacher Partnerstadt grüßt von der Wand einer Fassade.
Josef Nürnberg

Für alle, die sich mehr Grün in der Innenstadt wünschen, hatte Blechschmidt eine gute Nachricht im Gepäck. „Wir wollen das noch weiter machen“, erklärte er. Im Fall des Neuruppiner Platzes sollte es kein Platz sein, der zwar den Namen der Partnerstadt trägt, der aber ansonsten nichts bietet, um an die brandenburgische Stadt zu erinnern. Diese Zeiten sind Dank des Künstlers Rafael Gutierrez Stienert und einer bis vor Kurzem eher unscheinbaren Fassade am Neuruppiner Platz vorbei. Denn da der Künstler laut Bürgermeister Blechschmidt auch bei heißesten Temperaturen auf dem Gerüst stand und malte, grüßt seit dem vergangenen Jahr Theodor Fontane Passanten auf dem Platz.

Etwas Besonderes hat sich Metallbauer Reinhol Lorenz für die ehemalige Sperrmüllablagerungsfläche ausgedacht. Dort, wo einst ausgediente Sofas abgestellt wurden, hat er eine Drahtanlage geschaffen, die an eine Weinbergszeile erinnert. Da es in Bad Kreuznach ein Nachtigallental gibt, nutzt Lorenz die Drahtanlage als Notenblatt und hat die Drähte mit zwei Takten des Liedes „Nachtigall, o Nachtigal“ verziert.

QR-Code liefert Infos über das Weinanbaugebiet Nahe

Eine gute Idee hatte zudem Weinland Nahe Geschäftsführerin Victoria Krings, die im stilisierten Brückenhaus neben der Weinbergsanlage eine Karte des Anbaugebietes Nahe mit QR-Code platzierte, wodurch Besucher über Interessantes rund um den Wein und das Weinanbaugebiet erfahren. Die Maßnahme zeige, welch starke Stadtgemeinschaft Bad Kreuznach hat – auf die man stolz sein könne, erklärte Oberbürgermeister Emanuel Letz.„Wir drei Frauen sind es gewohnt, dass letzte Wort zu haben", blickte Iris Prencipe zu ihren beiden Mitstreiterinnen und dankte allen, die sich an der Umgestaltung beteiligt haben. „Ohne Ihre Ausdauer stünden wir nicht hier", sagte sie und lud anschließend zum Italiener ihres Vertrauens ein.

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