Einzeln ist die Naheland-Touristik und Hunsrück-Touristik zu klein, um im Konzert der großen Fremdenverkehrsregionen mitzuspielen. Deshalb ist ein Zusammenschluss unumgänglich. Firmieren wird die neue Gesellschaft unter dem Namen „Hunsrück-Nahe-Touristik GmbH“. Mit der Fusion sollen die Wettbewerbsfähigkeit der Region gestärkt und eine effektive touristische Vermarktung ermöglicht werden.
Druck macht auch das Land Rheinland-Pfalz mit neuen Förderkriterien. Beide Regionen stehen einzeln vor großen Herausforderungen, da ihre Punktzahlen im neuen Bewertungssystem nicht ausreichen, um langfristig Zuschüsse zu erhalten, verdeutlichte Katja Hilt, Geschäftsführerin der Naheland-Touristik, im Kreisausschuss des Landkreises Mainz-Bingen. Die Geschäftsführerin klärte darüber auf, dass mit der Verbandsgemeinde Rhein-Nahe und der Stadt Bingen der Landkreis Gesellschafter der Naheland-Touristik ist.
„Der Entschluss zur Fusion ist die richtige Entscheidung.“
Kreisbeigeordneter Erwin Malkmus
Durch die Fusion sollen die Regionen ihre Stärken bündeln und gezielt vermarkten. Dabei stehen vier zentrale Themen im Fokus: die Bike-Region, die Wanderregion mit Soonwaldsteig und Hildegard-Weg, die Nationalpark-Region sowie die Genuss-Region. Externe Partner wie die Regionalmarke „SooNahe“ werden in das Konzept integriert, um die kulinarischen Besonderheiten der Region hervorzuheben.
„Der Entschluss zur Fusion ist die richtige Entscheidung“, sagte Kreisbeigeordneter Erwin Malkmus, der auch verantwortlich für die für Rheinhessen Touristik GmbH ist. Er merkte, dass die „Rheinhessische“ auch etwas zu klein ist mit acht Personen. Deshalb werde auch hier versucht, sich mit Rheinhessen-Wein und Rheinhessen-Marketing besser auf dem Markt zu präsentieren. Denn das Land werde in Zukunft nur noch die Destinationen fördern, die bestimmte Voraussetzungen erfüllen.
„Das Rheintal alleine wird es nicht stemmen können.“
Ingeborg Rosemann-Kalweit (CDU)
Ingeborg Rosemann-Kalweit (CDU) wies darauf hin, dass die Bundesgartenschau 2029 vor der Tür steht und daher auch die Kommunen mit eingebunden werden müssten. Damit rannte sie bei Katja Hill offene Türen ein. Denn schon seit längerer Zeit werde nach Möglichkeiten gesucht, von den Höhen des Hunsrücks Wege zum Rhein zu finden. Da sei die Buga die richtige Möglichkeit. Die A61 sei die Einflugschneise, wovon die Kommunen profitieren können. „Das Rheintal alleine wird es nicht stemmen können.“
Die neue Gesellschaft wird von den sieben beteiligten Landkreisen getragen, die jährlich pro Einwohner einen Beitrag von 2,20 Euro zahlen. „Die Kostengliederung nach Einwohnern ist gerecht“, so Katja Hill. Hinzu kommt noch ein Tourismusverein, in dem sich die Kommunen zusammenschließen können. Für den Kreis Mainz-Bingen bedeutet das 41.800 Euro an Ausgaben, wobei hier nur ein Drittel der Einwohner gerechnet werden. Der Kreis Bad Kreuznach investiert jährlich 358.00 Euro. Nach der Fusion fließen von den beteiligten Gesellschaftern fast 900.000 Euro in die neue Tourismusorganisation.
„Wenn keine Fördermittel mehr sprudeln, können wir unsere Aufgaben nicht erfüllen.“
Katja Hilt, Geschäftsführerin der Naheland-Touristik
Das Land setzt auf deutlich größere Destinationen, und sowohl im Hunsrück als auch an der Nahe würde man nach heutigem Stand die notwendigen Kriterien für eine künftige Landesförderung nicht mehr erfüllen. Rund 150.000 Euro fließen vom Land Rheinland-Pfalz in den Tourismus. „Wenn keine Fördermittel mehr sprudeln, können wir unsere Aufgaben nicht erfüllen“, so die Tourismusfrau. Mit der Fusion sollen die Wettbewerbsfähigkeit der Region gestärkt und eine effektive touristische Vermarktung ermöglicht werden. Laut Katja Hilt gibt es dringenden Handlungsbedarf, da beide Organisationen aktuell zu klein seien, um auf dem Markt bestehen zu können. Schon seit Jahren stehen die Regionen im In- und Ausland im großen Wettbewerb zueinander und buhlen um die Gunst der Reisenden. Jetzt sei die Zeit gekommen, um die Strukturen zu verändern und so anzupassen, wie sie für richtig gehalten werden. Schon seit Jahren werde über Veränderungen gesprochen. „Jetzt machen wir den letzten Schritt.“ Start der neuen Gesellschaft soll der 1. Januar 2026 sein.