Bekenntnis zum Standort
Michelin investiert 30 Millionen in Bad Kreuznach
Mit Michelin Werkdirektor Guilhem Vogel, der vorne gemeinsam mit Technik-Leiter André Vogelaar den symbolischen Spatenstich für das neue Gebäude vornimmt, freuen sich die Projektbeteiligten (von links) Jonathan Lorenz (Projektleiter), Michael Schneider (Fachkraft Sicherheit), Dominik Lorbach (Fertigungsteamleiter), Bernd Streif (Projektleiter), Mario Biehn (Energieversorgung), Andreas Braun (Oberbauleiter des Bad Kreuznacher Bauunternehmens Iselborn), Oleg Kauz (Leiter Infrastruktur), Andreas Schneider, Stefan Schuch, Marcel Mattuschka (alle Mitarbeiter der Bauabteilung), Roman Stiwich (Technisches Büro) und Nico Fauth (Projektleiter). Im Hintergrund sieht man links die bereits fertiggestellte Halle für die neuen Zwischenlager.
Ulrike Dalheimer/Michelin

30 Millionen Euro für die Zukunft: Michelin baut in Bad Kreuznach nicht nur Hallen, sondern setzt auf bahnbrechende Technologien – und schafft damit Arbeitsplätze von morgen. Was hinter den Plänen steckt.

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Bei Michelin in Bad Kreuznach gab es jetzt gleich zwei Gründe zum Feiern: Ein Gebäude wurde um 560 Quadratmeter erweitert. Und nur wenige Meter entfernt fand die Grundsteinlegung für eine neue Produktionshalle mit 1.800 Quadratmetern statt. Damit schafft Michelin Platz für zwei Projekte, die in den kommenden Monaten umgesetzt werden. Sie sind Teil eines umfassenden Investitionsprogramms, welches das Werk in den kommenden Jahren weiter fit für die Zukunft macht. Bis 2027 fließen hierfür mehr als 30 Millionen Euro in den Standort an der Nahe – das gibt das Unternehmen in einer Pressemeldung bekannt.

„Mit diesen Neuerungen sind wir künftig noch besser aufgestellt, um den Anforderungen der Zukunft gerecht zu werden“, erklärt Werkdirektor Guilhem Vogel. „Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Herausforderungen in der Automobil- und Zuliefererbranche ist das von zentraler Bedeutung für unsere Wettbewerbsfähigkeit.“ Ziel sei es, den Anteil neuer, besonders energieeffizienter Reifengenerationen mit stärker nachgefragten großen Dimensionen zu erhöhen, die Kosteneffizienz zu steigern und gleichzeitig den CO2-Ausstoß weiter zu reduzieren.

Neuartigen Verfahren für künftige Reifengenerationen

Die Gebäudeerweiterung bietet Platz für zwei neue automatische Zwischenlager für Rohreifen der Größe bis 20 Zoll. Sobald sie installiert ist, wird ein älteres und kleineres Zwischenlager im vorderen Bereich der Halle abgebaut. Diese Maßnahmen tragen zu einem verbesserten Materialfluss und damit zu einer höheren Effizienz in der Produktion bei. Einen ähnlichen Effekt haben vier bereits in Betrieb genommene Anlagen in der Reifenendprüfung. Von künstlicher Intelligenz gestützt, übernehmen sie wichtige Routine-Aufgaben und erlauben es den Mitarbeitenden zukünftig, sich stärker auf die anspruchsvolle Klassierung der geprüften Reifen zu konzentrieren.

In dem Gebäude-Neubau, der bis Mitte 2026 fertiggestellt wird, entsteht eine hochmoderne Extrusionsanlage. Auf ihr fertigen die Bad Kreuznacher Teams voraussichtlich ab Mitte 2027 in einem neuartigen Verfahren komplexe Laufstreifen für künftige Reifengenerationen. Der Laufstreifen ist ein Vorprodukt, das im Fertigreifen das Profil enthält und den Kontakt zur Straße hält. Die Anbindung der neuen Anlage an den Unternehmens-Data-Lake ist Teil der globalen Digitalisierung in der Produktion. Nicht nur die Technologie ist neuartig, selbstverständlich werden auch Sicherheit und Ergonomie der Arbeitsplätze dem neuesten Stand entsprechen. Zudem wird das Gebäude über eine Klimaanlage und moderne Sozialräume für die Mitarbeitenden verfügen.

Die Neuerungen stärken nicht nur die technologische Entwicklung bei Michelin in Bad Kreuznach, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit des rheinland-pfälzischen Industriestandorts. Gleichzeitig füllt das Reifenwerk die Michelin Werte „People x Profit x Planet“ mit Leben – durch moderne Arbeitsbedingungen und Qualifizierungen („People“), kosteneffizientere Prozesse und kundenorientierte Produktion („Profit“) sowie energieeffiziente, abriebärmere Reifen („Planet“).

Michelin eine echte Konstante in Bad Kreuznach

Michelin produziert seit 1966 Reifen in Bad Kreuznach. Über 1.400 Mitarbeitende fertigen im rheinland-pfälzischen Werk an der Nahe Pkw-Reifen von 15 bis 20 Zoll sowie Kautschukmischungen, Textil- und Stahlcord. Das Werk Bad Kreuznach hat für die Michelin Gruppe richtungsweisende Bedeutung: Die Pkw-Reifenproduktion nahe den deutschen Autoherstellern ist ein entscheidender Erfolgsfaktor in der künftigen Marktdurchdringung der Reifengrößen 18 Zoll und größer. Zudem fertigt der Standort auch strategische High-Tech-Reifen. Michelin wird den Produktionsstandort weiter modernisieren, um ihn noch kosteneffizienter und umweltfreundlicher für die Zukunft aufzustellen.

Michelin hat den Anspruch, die Mobilität seiner Kunden nachhaltig zu verbessern und einer der weltweit führenden Hersteller von Verbundwerkstoffen zu werden. Basierend auf seinem Know-how bei Polymer-Verbundwerkstoffen entwickelt Michelin Innovationen für hochwertige Reifen und Komponenten in unterschiedlichen Anwendungsbereichen wie Mobilität, Bauwesen, Luftfahrt, emissionsarme Energien oder Gesundheitswesen. Das Unternehmen mit Hauptsitz im französischen Clermont-Ferrand beschäftigt weltweit fast 130.000 Mitarbeitende, davon 6.000 in der Forschung und Entwicklung. Michelin betreibt 83 Werke für die Reifenherstellung und 45 Produktionsstätten für Hightech-Materialien. (www.michelin.com)

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