Stromberg
Meterhohe Überschwemmungen: Katastrophenalarm nach Starkregen in Stromberg [Update]

Zerstörungen in einem Ladenlokal in Stromberg.

Rainer Gräff

Stromberg. Bei einem Unwetter in der rheinland-pfälzischen Kleinstadt Stromberg sind am Freitag etwa 60 Häuser überflutet worden. Die meisten Bewohner wurden in Booten gerettet, wie Philipp Köhler vom Krisenstab des Kreises Bad Kreuznach berichtete. „Aber es gibt immer noch Leute, die nicht aus dem Haus können.“ Betroffen waren unter anderem auch Daxweiler und Seibersbach.

Ein Unwetter mit Starkregen und Überflutung suchte Stromberg heim.

Kern

Vor allem die Altstadt war stark betroffen.

Zerstörungen in einem Ladenlokal in Stromberg.

Rainer Gräff

Es wurden etwa 60 Häuser überflutet, zeitweise stand das Wasser zwei Meter hoch in den Straßen.

Rainer Gräff

Die Bewohner wurden in Booten gerettet, wie Philipp Köhler vom Krisenstab des Kreises Bad Kreuznach mitteilte.

Krisengespräch: VG-Bürgermeisterin Anke Denker, Landrat Diel und Minister Roger Lewentz am Katastrophenort in Stromberg

Christine Jäckel

Die Stromberger Staatsstraße wurde zur Schlammwüste.

Christine Jäckel

Kaum war das Wasser abgeflossen, begannen die Stromberger und weitere Helfer mit den Aufräumarbeiten - wie hier in der Schlossstraße.

Christine Jäckel

Der Schlamm muss zu allererst weg - dann geht es weiter.

Galgenhumor scheint hier das einzige Mittel gegen die Verzweiflung zu sein.

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Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) traf am späten Nachmittag in Stromberg im Hunsrück ein und machte sich in Gummistiefeln ein Bild von der Lage. „Das Wasser ist ganz schnell gekommen“, sagte Köhler. Zeitweise habe es zwei Meter hoch in den Straßen gestanden. Inzwischen laufe das Wasser langsam ab. „Aber der Schlamm bleibt.» Die Stromberger reagierten betroffen über die Wucht des Unwetters. «Damit muss man erstmal umgehen, wenn plötzlich das Haus unter Wasser steht.“

Bis zu zwei Meter hoch waren die Fluten des entfesselten Guldenbachs/Welschbachs. Der Kreis Bad Kreuznach richtete einen Krisenstab ein. Einsatzkräfte retteten Bewohner mit Booten aus ihren Häusern. Umliegende Orte seien nicht betroffen, sagte ein Sprecher des Krisenstabs zunächst. Doch dann kamen auch aus Seibersbach und Dörrebach Schreckensnachrichten.

Von Personenschäden war nichts bekannt. Doch die Schäden an Häusern und Einrichtungen könnten in Millionenhöhe liegen. Vertreter der Kreisverwaltung und der Kommunen waren mit den Rettungskräften vor Ort. Philipp Köhler vom Krisenstab sprach von rund 200 Einsatzkräften aller Rettungsorganisationen, Sanitätsdienste, Feuerwehren und THW. Gegen 18.30 Uhr waren immer noch etwa 30 Menschen in ihren Häusern eingeschlossen. Insgeamt waren rund 60 Häuser vom Hochwasser betroffen, heißt es aus dem Lagezentrum. Der Einsatz wird die ganze Nacht über andauern. In der Deutscher-Michel-Halle wurde ein Betreuungszentrum eingerichtet, das auch Übernachtungsmöglichkeitenfür obdachlos Gewordene beinhaltete.

Stromberg hat etwas mehr als 3000 Einwohner und liegt in 220 Metern Höhe am Rand des Soonwalds, einem der Bergzüge im Hunsrück.

rg/dpa

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