„Wissenschaftlich ist erwiesen, dass der Bereich im Gehirn, der für Angst zuständig ist, beim Singen blockiert wird, und man sich danach einfach besser fühlt“, erklärt Chorleiterin Ramona Wöllstein. Sie glaubt, dass viele Menschen von den Geschehnissen in der Ukraine tief betroffen sind und sie nach einem Ausdruck suchen, sich in ihrer persönlichen Hilflosigkeit ob dieses Krieges zu äußern. Und so habe man sich spontan entscheiden, mit Liedern ein Zeichen für Frieden und Mitmenschlichkeit in diesen schwierigen Zeiten zu setzen.
Und diesem Aufruf zum spontanen Friedenssingen am Merxheimer Denkmal folgten weit mehr als 100 Kinder und Erwachsene. „Etwas mehr als eine Stunde haben wir gemeinsam Friedenslieder gesungen, Lieder, die fast jeder kennt“, berichtet die Chorleiterin. Den Auftakt bildete allerdings ein gemeinsames Gebet für den Frieden in der Welt. Anschließend wurden Lieder wie „Shalom Chaverim“, „Dona nobis“, „Da berühren sich Himmel und Erde“, „Imagine“, „We are the world“, „Ein bisschen Frieden“ oder auch „We shall overcome“ gesungen.
Unterstützt wurden Wöllstein und die Mitglieder der Chöre von vielen freiwilligen Helfern, sei es durch Glühwein-, Kopier- oder Sachspenden von vielen Friedenslichtern. Parallel wurde mithilfe eines Beamers die ukrainische Flagge mit der Aufforderung „Frieden, kein Krieg“ an eine Hauswand projiziert und in einer Spendenbox Geld für die Flüchtlinge gesammelt. Dabei kamen mehr als 700 Euro zusammen, wie Ramona Wöllstein berichtet. Zudem hatte der Erstklässler Mika Judy Selbstgemachtes an Freunde und Verwandte auf dem Spielplatz verkauft, und diesen Erlös will das Kind auch noch spenden. Das so gesammelte Geld soll in den nächsten Tagen an den Freundeskreis für ukrainische Kultur und Volkskunst in Hahnenbach übergeben werden. red