Die Wähler haben ihr Votum abgegeben: Mit 78,4 Prozent der Stimmen entschied Amtsinhaber Markus Lüttger (CDU) das Wahlduell klar für sich. Sein Herausforderer Helmut Schmidt (SPD) erzielte einen Stimmenanteil von 21,6 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 47,7 Prozent.

Verwaltung von der Pike auf gelernt
Um 19 Uhr stand das Ergebnis der Wahl fest: Der 58-jährige Diplom-Verwaltungswirt Lüttger hat die dritte Direktwahl in diesem Amt gewonnen. Er ist seit 2009 Bürgermeister der VG mit 32 Dörfern. Der verheiratete Vater von zwei Kindern lebt mit seiner Familie in Roxheim. In der Rüdesheimer Verbandsgemeindeverwaltung hat Markus Lüttger als Azubi abgefangen und stetig die Karriereleiter erklommen. 2008 wurde er zum Ersten hauptamtlichen Beigeordneten gewählt, und im gleichen Jahr erzielte er bei der Direktwahl am 30. November 73,2 % der Stimmen bei der Wahl des Bürgermeisters. 2009 begann seine erste Amtszeit - und bei der Direktwahl am 18. Februar 2018 erhielt er 87,77 % der Stimmen für eine zweite Amtszeit. Bei diesen Wahlen konnte die CDU-Fraktion erstmals die absolute Mehrheit im Verbandsgemeinderat Rüdesheim erringen. Bei den Kommunalwahlen am 9. Juni 2024 erzielten die Christdemokraten 18 Sitze im VG-Rat.
Dagegen anzutreten erfordert Selbstvertrauen: Der Sozialdemokrat Helmut Schmidt hat gleichfalls lange kommunalpolitische Erfahrung, wenn auch in einer kleineren Verwaltungseinheit. Er ist seit elf Jahren Ortsbürgermeister der 2213 Einwohner zählenden Gemeinde Waldböckelheim und fast genau so lange Mitglied des VG-Rates. Schmidt ist auch Fraktionssprecher der SPD, die im VG-Rat aktuell mit acht Sitzen zweitstärkste Fraktion ist. Er ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder, beruflich ist er seit 40 Jahren bei einem großen deutschen Telekommunikationsunternehmen beschäftigt. Er gratulierte sportlich dem alten und neuen Bürgermeister bei der Wahlparty in der Verwaltung. Im Gegenzug dankte ihm Lüttger für die Kandidatur, die den Wählern eine Alternative bot, und für den fairen Wahlkampf.

Alleinstellungsmerkmal: Dritte Urwahl
Mit seinem Sieg in der dritten Urwahl ist Lüttger ein Novum im Kreis gelungen. „Ich kann euch versichern, ein viertes Mal wird es nicht geben“, so Lüttger. Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal ist, dass Lüttger zu seinen Gratulanten neben vielen Ortsbürgermeistern, Ratsmitgliedern, Mitarbeitern, Freunden und Verwandten auch eine Bundestagspräsidentin zählen konnte. Julia Klöckner war mit ihrer vierbeinigen Begleiterin Ella zur Stelle, um persönlich ihren Glückwunsch abzugeben. Lüttgers Fazit: „Helmut Schmidt war ein ernstzunehmender Mitbewerber - und wir hatten eine gute Wahlbeteiligung. Das Ergebnis von fast 80 Prozent zeigt mir, die Bürger haben ein enormes Vertrauen. Ich habe das 16 Jahre zurückgegeben und werde das auch die nächsten acht Jahre zurückgeben, wenn meine Gesundheit und die Familie mitspielen.“