Die Kühle der vergangenen Nächte bewirkte, dass die Blüte in Teilen noch etwas verhalten war. Für gut 60 Interessierte war die Einladung des Bosenheimer Winzers dennoch Grund genug, zum Mandelblütenfest zukommen. Manche hatten sich zu Fuß auf den Kauzenberg gemacht. Wie immer war Werner Lorenz der erwartet aufmerksame Gastgeber.
Von weitem waren die blühenden Bäume zu sehen
Von weitem waren nicht nur die blühenden Bäume auszumachen. Den Besuchern stieg auch gleich der Duft von Bratwurst in die Nase. Regina Lorenz stand am Grill und sorgte für die Stärkung der Gäste, die zudem mit Wein aus dem Bosenheimer Weingut verwöhnt wurden. Werner Lorenz, der auch die elektrischen Lampen aufgesteckt hatte, die im vergangenen Jahr unter dem Stichwort „Lichtverschmutzung“ für Kritik gesorgt hatten, wollte so auch ins Gespräch mit den Kreuznachern zu kommen. Sein Thema war an diesem Abend die Entwicklung der Kauzenburg und des Kauzenberges.
Da die Kritiker vom vergangenen Jahr erst gar nicht gekommen waren, traf Lorenz am Donnerstag nur auf Befürworter seiner Pläne, wonach der Kauzenberg für Feste eine größere Rolle spielen soll. Einer von ihnen ist der ehemalige Kreishandwerkermeister Jürgen Günster. Wenn man hier oben auf dem Kauzenberg das richtige Programm fährt, „dann werden das für Bad Kreuznach zwei wichtige Orte“, ist Günster überzeugt. Von der Kritik Lichtverschmutzung hält er gar nichts. Die Veranstaltung vom Donnerstagabend zeige doch, dass Lorenz dafür ein Händchen habe.
Planenanhänger zum Schutz vor dem Wind
Das bestätigte Günter Aubel. Das beweise nicht zuletzt die Entwicklung des Bonnheimer Hofes, sagte er. Aus Aubels Sicht war das erste Mandelblütenfest dann auch eine gelungene Veranstaltung. Übrigens waren die Mandelbäume so ziemlich die einzigen, die ein wenig frieren mussten. Denn das Weingut hatte einen Planenanhänger mit Tisch aufgefahren, sodass die Besucher vor Wind geschützt Wein und Bratwurst genießen konnten. Zudem konnte man sich am Grillfeuer wärmen.
Dort stand Regina Lorenz, die am Donnerstagabend ihr Tennis abgesagt hatte, um ihren Mann zu unterstützen. Enkel Heinrich machte sich so seine Gedanken, zu Opas Mandelbäumen. Das Gelände sei für Spaziergänger gut geeignet, resümierte er. Enkelin Linda Lorenz gefiel die Atmosphäre. Sie schwärmte von den vielen Ideen ihres Opa Werner. Dass der die Kauzenburg kaufen wolle, davon habe sie beinahe nebenbei am Mittagstisch erfahren. „Es ist ja schon etwas Besonderes, einen Opa zu haben, der Burgherr sei“, meinte die Zwölfjährige schmunzelnd. Der Burgherr hatte dann auch am Donnerstagabend viel Spaß und widmete sich intensiv seinen Gästen. Dabei wurde viel über die Nutzung des Kauzenberges gesprochen.
„Ich bin mit der Veranstaltung sehr zufrieden“, sagte Lorenz. Er kann sich gut vorstellen, das Mandelblütenfest im kommenden Jahr zu wiederholen. Doch zuvor steht am 8./9. Juni das Kauzenbergfest mit Livemusik und dem Oldtimerfrühschoppen mit Autos und Traktoren bis Baujahr 1985 an.