Als kleines Schmankerl sind dem Jubiläumskalender vier Postkarten mit Kreuznacher Motiven zum Ausschneiden hinzugefügt. Insgesamt kommt er sogar auf die stolze Anzahl von 36 Kalendern.
Vernissage in der City-Kirche
Originalwerke der „Love Places“-Reihe „Lieblingsplätze in unserer Stadt“ stellt er im September auch im Nahe-Raum der City-Kirche, Mannheimer Straße 82, in Bad Kreuznach aus. Die Vernissage ist am Freitag, 6. September, 19 Uhr. Die Laudatio hält Trude Pörksen. Ab dem 28. September stellt er in der Mühlenstraße 11 gegenüber dem Restaurant „Mühlentor“ aus.
Warum er nach einer Doppeldekade Schuss macht mit seinen Kalendern? „Ich habe noch so viele Ideen im Kopf, die ich umsetzen will.“ Dafür will er sich mehr Freiraum schaffen. Das Ganze sei auch eine Zeitfrage. Wenn er für ein Bild bis zu drei bis vier Wochen braucht, ist er für einen Kalender den Großteil des Jahres beschäftigt.
Kornmarkt im Feininger-Stil
Im neuen Kalender ist unter anderem der Kornmarkt im Stil von Lyonel Feininger zu sehen. Das war ein deutsch-US-amerikanischer Maler und Grafiker, der mit seinen Arbeiten am Bauhaus seit 1919 zu den bedeutendsten Künstlern der klassischen Moderne zählt. Trautmann hat für sein Kornmarktbild in Mischtechnik eine ungewöhnliche Perspektive gewählt: mit Blick auf den Wilhelmsturm zwischen zwei Gebäuden hindurch.
Turner-Blick mit Teetempelchen
Ein weiteres Werk ist der „Turner Blick 2024“ von der Alten Nahbrücke aus. Als William Turner, ein berühmter englischer Aquarellist aus der Epoche der Romantik, im Sommer 1844 an der Nahe weilte, gab es das Teetempelchen auf dem Kauzenberg zwar schon, das um 1820 von der Familie von Recum geschaffen wurde. Zu sehen ist es auf dem Turner-Gemälde aber nicht, auf dem Trautmann-Gemälde ist es aber drauf. Und er hat einen Regenbogen, der von der Pauluskirche über die Nahe zur Kauzenburg reicht, eingefügt. Auf diese Idee kam er, weil zwei Tage, bevor er mit den Arbeiten an dem Bild begann, ein wunderschöner Regenbogen über der Stadt zu sehen war, erzählt er.
Künstler sitzt mit am Tisch
Es ist ein Markenzeichen Trautmanns, dass er viele kleine Details in seine Werke einfügt, die dort eigentlich nicht hingehören. Ein schönes Beispiel dafür: Die Kultkneipe in der Neustadt, das Bistro Käuzchen, hat er mit dem Pinsel verewigt, eine Szene im Stil und mit dem Flair französischer Straßencafés festgehalten. Der Künstler selbst sitzt mit am Tisch. Dazu weht die französische Flagge über dem Käuzchen.
“Frühwerk" mit zwei Jahren gestaltet
Sein erstes Bild „gemalt“ hat Trautmann übrigens 1952 im zarten Alter von zwei Jahren, wie er schmunzelnd erzählt: Sein Vater besaß ein teures Städtebuch von Rothenburg ob der Tauber. Das hat der kleine Pete dann mit einem roten Stift künstlerisch ergänzt, sprich „surrealistisch die realistischen Schwarzweißbilder bearbeitet“, wie er es heute ausdrückt. Später hat sein Vater ihm das Buch dann geschenkt. Er hat es bis heute aufgehoben – ist ja schließlich so etwas wie sein Erstlingswerk, Doch auch ohne diese Kleinkindepisode: Seine künstlerische Ader entdeckte Peter Trautmann schon sehr früh – in der Schule, im Kunstunterricht. Seine ersten Ausstellungen hat Trautmann dann in den 1970er-Jahren gemacht.
Den Kalender gibt es für 25 Euro im „schenk ebbes!“ auf der Alten Nahebrücke und bei Trautmann: Tel.0671/41.804, 0159/0185.2701 oder E-Mail an ptartdesign@online.de