Während es in einigen Ländern üblich ist, in einem Notfall sofort mit den Wiederbelebungsmaßnahmen zu beginnen, scheuen sich die Deutschen in vielen Fällen vor der Reanimation. Laut ASB übernehmen in gerade mal 17 Prozent der Fälle Laien vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes die Reanimation (Norwegen: 73 Prozent).
Dabei ist jede Minute entscheidend: Liegen die Überlebenschancen bei einer sofortigen Herzdruckmassage noch bei 50 Prozent, nehmen sie pro Minute um 10 Prozent ab. Das Problem: „Die Leute machen oft nur einmal in ihrem Leben einen Erste-Hilfe-Kurs“, sagt Michael Rebenich, Leiter des Rettungsdiensts beim ASB.
Die Aktion in der Fußgängerzone, die jährlich zur Woche der Reanimation stattfindet und auch am morgigen Mittwoch von 10 bis 12 Uhr in der Shoppingmall des Kauflands wiederholt wird, soll Hemmungen mildern und das Wissen auffrischen. „Es ist erstaunlich, wie viele Menschen von sich aus auf uns zukommen“, zieht Notfallsanitäter Markus Nicola eine Zwischenbilanz. Und Rebenich nimmt ihnen die Angst: „Das Einzige, das man falsch machen kann, ist, wenn man nichts macht.“
det