Oeffentlicher Anzeiger
"Kunst im Grünen" bei Reipoltskirchen wird Sonntag eröffnet
Nur noch ein paar Kleinigkeiten, dann ist das Werk vollbracht: Renate Lühr und Jürgen Schultheis bei den letzten Handgriffen vor der offiziellen Eröffnung des Projektes „Kunst im Grünen“.
Roswitha Kexel

Ginsweiler/Reipoltskirchen - Der Tag der offiziellen Eröffnung, 15. Mai, rückt unaufhaltsam näher. Aber das Kunstbild auf der Wiese unterhalb der Wasserburg in Reipoltskirchen entspricht noch nicht so ganz den Vorstellungen der Künstler, die dort im Rahmen der Aktion „Kunst im Grünen“ auf das Artensterben aufmerksam machen möchten.

Ginsweiler/Reipoltskirchen – Der Tag der offiziellen Eröffnung, 15. Mai, rückt unaufhaltsam näher. Aber das Kunstbild auf der Wiese unterhalb der Wasserburg in Reipoltskirchen entspricht noch nicht so ganz den Vorstellungen der Künstler, die dort im Rahmen der Aktion „Kunst im Grünen“ auf das Artensterben aufmerksam machen möchten.

Es ist teilweise die Natur, die Renate Lühr und Jürgen Schultheis aus Desloch einen Strich durch die Rechnung macht. Durch die anhaltende Trockenheit ist nicht nur das Gras auf der Wiese teils vertrocknet und braun geworden, auch die Leinsaat zwischen ihren drei eiförmigen Objekten ist noch nicht aufgegangen. Doch man kann vom Turm und vom ersten Podest vor dem Turmaufgang die verschiedenen Kunstwerke, die ein gemeinsames Bild abgeben, gut erkennen.

Im Verbund mit Viola Zetzsche aus Dresden, Gundula Thormaehlen Friedman aus Bad Kreuznach, Michael Reutlinger aus Kaiserslautern, Walter Graser aus Ulmet und Xaver Mayer aus Landau haben sich Renate Lühr und Jürgen Schultheis aus Desloch einiges einfallen lassen, um mit ihren Arbeiten die Öffentlichkeit auf das Thema und die Gefahren des Artensterben hinzuweisen.

Im Rahmen der sechsten Aktion „Kunst im Grünen“, die vom Landkreis Kusel unter anderem durch Ein-Euro-Jobber unterstützt und von Diethelm Rünger aus Ginsweiler alljährlich initiiert wird, sind unterhalb der Wasserburg in Reipoltskirchen neben der „Dreieierigkeit“ der Deslocher Renate Lühr und Jürgen Schultheis, ein Labyrinth von Gundula Thormaehlen Friedmann, ein Landwal als Beitrag zu „Arten schützen – Arten vernichten“ von Michael Reutlinger, eine Ulmetritsche von Walter Graser aus Ulmet, „Der kleine Träumeling“ von Xaver Mayer, „Der Kolibri kommt zur Lärche“ von Viola Zetzsche entstanden und von oben gut zu sehen. Am Sonntag, 15. Mai, 10.30 Uhr, wird das Gesamtkunstwerk durch den Kuseler Landrat Dr. Winfried Hirschberger offiziell eröffnet. Die Künstler stellen dabei in der Malschule der Wasserburg die Beiträge vor und erläutern ihre Gedankengänge und Beweggründe dazu.

Renate Lühr und Jürgen Schultheis bezeichnen ihr Werk, das auf einer Art Meeresboden aus Basaltsand/-kies als Dreieck angeordnet ist, als „Unsere Dreieierigkeit“. Die drei eiförmigen Objekte unterscheiden sich voneinander. Das größte Ei ist etwa zehn Meter lang und erhebt sich als Erdhügel, der mit Baumscheiben belegt ist und von Basaltsand radial strukturiert ist. Es stellt den Bezug zum Meer her. „Das zweite Ei formt sich als Erdaushub von etwa acht Meter Länge und ist mit Felke-Lehm ausgekleidet. Es weist darauf hin, dass das neue Wesen bereits geschlüpft ist und betont den Bereich Erde“, erklärt Renate Lühr. Das dritte Ei ist etwa drei Meter hoch und steht als ein Bienenkorb mit konzentrischer Struktur. „Er symbolisiert den Bereich Luft und weist auf das Bienensterben hin, das durch den landwirtschaftlichen Einsatz von Pestiziden verursacht ist“, erläutert Jürgen Schultheis.

Die beiden Deslocher stehen mit ihren Eindrücken nicht allein, die sie wie folgt beschreiben: „Der Mensch hat inzwischen längst angefangen, sich selbst in seinen Lebenswelten zu bedrohen und zu gefährden. Daher scheint es wichtig, Respekt vor dem Leben an sich zu gewinnen. Denn die Natur kann ohne den Menschen leben, nicht aber der Mensch ohne die Natur.“

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