Zwar konnte sich die Alsenzgemeinde beim Weinfest der Verbandsgemeinde Bad Kreuznach positiv präsentieren, dennoch gab es in der Ratssitzung am Donnerstagabend Vorwürfe an Ortsbürgermeisterin Stephanie Leonhard. So warfen ihr Teile des Rates vor, sich zu wenig an der Organisation beteiligt zu haben. Zudem habe die Kommunikation zwischen der Ortschefin und VG-Touristikerin Daniela Ritter nicht immer gestimmt. Ob dem tatsächlich so ist, konnte an diesem Abend nicht geklärt werden, da Leonard vergessen hatte, Ritter zur Nachlese einzuladen. Die Ortsbürgermeisterin bat um Verständnis für Fehler ihrerseits, da es ihr erstes Weinfest sei. Sie erklärte ausdrücklich, dass es sich um das Weinfest der VG und keineswegs um das Weinfest der Ortsgemeinde gehandelt hatte.
Ohne gutes Team wäre es blamabel geworden
Uwe Kron wollte die Ortsbürgermeisterin dennoch nicht so einfach aus der Verantwortung entlassen. „Die VG ist der Träger des Festes, wir sind Ausrichter“, entgegnete er. Obwohl Ritter nicht anwesend war, entwickelte sich im Rat eine Diskussion über mögliche Fehler. Laut Beigeordneter Barbara Felmeden habe VG-Touristikerin Ritter einen Hilferuf abgesetzt, da viele organisatorische Dinge nicht geregelt waren. „Vieles musste ein Notteam regeln“, berichtete die Beigeordnete. Sie hatte das Heft des Handelns in die Hand genommen. Da Felmeden keinen Auftrag zum Handeln seitens der erkrankten Ortschefin hatte und somit auch nicht als Beigeordnete agieren konnte, bildete sie ein Team aus Mitgliedern des Verkehrsvereins und zahlreichen engagierten Bürgern, die die Organisation in die Hand nahmen. Dies bestätigte auch Bernd Döring. „Hätten wir kein so gutes Team zusammenbekommen, dann hätten wir uns ganz schön blamiert.“
Darf öffentlich an Personen Kritik geübt werden?
Laut Aussagen einiger Ratsmitglieder waren nicht einmal die Dienstzeiten der Helfer organisiert. Während Karl Heil darauf verwies, sich nicht an der Diskussion zu beteiligen, da Ritter nicht anwesend sei, mahnte Ratsmann Kurt Schröder den Datenschutz an, da über Personen geredet werde. Auch VG-Beigeordnete Christin Jost, selber aus dem Verwaltungsbereich kommend, war sich nicht sicher, ob die Thematik im nicht-öffentlichen Teil diskutiert werden müsse. Das allerdings ärgerte Kron maßlos. „Wir leben doch wohl noch in einer Demokratie, da darf man bestimmt auch in der Öffentlichkeit Namen nennen“, sagte er.
Es wird nochmal öffentlich erörtert
Auf Nachfrage unserer Zeitung präzisierte er seine Aussage: „Touristikerin Daniela Ritter hat in ihrer Funktion als Organisatorin des Weinfestes gehandelt, nicht als Privatperson und somit als Person des öffentlichen Lebens.“ Noch in der Sitzung machte Kron klar, dass, sollte die Thematik nicht öffentlich erörtert werden, er seine Sicht zu den Umständen rund um das Weinfest öffentlich abhandeln werde. Am Ende einigte sich der Rat darauf, die Thematik sowohl öffentlich als auch nicht-öffentlich aufzuarbeiten. Leonhard sagte zu, zeitnah einzuladen.