Stadtwerke-Chef Nathwird Stellvertreter
Krisengeschüttelte Gewobau in Bad Kreuznach: Rapp führt Aufsichtsrat erneut, Nath wird Stellvertreter
Mit Manfred Rapp ist der „alte“ neuer Aufsichtsratschef der Gewobau. Foto: Marian Ristow (Archiv)
Marian Ristow

Wirklich lang ist der aktuelle Aufsichtsrat (AR) der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Gewobau nicht mehr im Amt (nur noch bis zur anstehenden Kommunalwahl im Juni), trotzdem musste am Montag ein neuer Vorsitzender gewählt werden. Notwendig war die Wahl geworden, weil sich das Gremium personell verändert hatte. Auslöser dafür: einer der vielen Parteiwechsel im Bad Kreuznacher Stadtrat.

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CDU-Fraktionschef Manfred Rapp, der das Amt seit September 2023 bekleidet, wurde als Vorsitzender wiedergewählt, neu ist sein Stellvertreter: Christoph Nath, der als Geschäftsführer der Stadtwerke, einem der privaten Gesellschafter, dort vertreten ist. Die Sitzung fand auf Wunsch ohne Geschäftsführer Karl-Heinz Seeger statt. Der Hintergrund: Zwischen den Gremien und Seeger kriselt es gewaltig. Ein Bauprojekt der Gewobau, das sogenannte KUB in der Schuberstraße, wird unter anderem derzeit von einer externen Wirtschaftsprüferkanzlei untersucht. Ein Vorwurf in Richtung Seeger: Die Gewobau hat den mittlerweile verstorbenen ausführenden Generalunternehmer Thomas Sapper (Futurehaus) vollständig bezahlt, obwohl der Bau noch nicht fertig ist. Seeger selbst hatte ausgeführt, von Futurehaus getäuscht worden zu sein.

Insgesamt umfasst der Aufsichtsrat der Gewobau 18 Mitglieder, zwölf davon entsendet die Stadt. Oberbürgermeister Emanuel Letz (FDP) ist gesetzt, dazu kommen noch sechs Vertreter der Gesellschafter, unter anderem Landrätin Bettina Dickes. Vorgeschlagen wurde Rapp, so die Informationen dieser Zeitung, von Gerhard Merkelbach (Faire Liste), der neu im Aufsichtsrat ist. Merkelbach selbst hatte bei der Wahl zum Stellvertreter das Nachsehen, er verlor gegen Nath.

Bevor Manfred Rapp im September 2023 nach einigen Dissonanzen und mehreren aus seiner Sicht erfolglosen Wahlen letztendlich zum Aufsichtsratschef gewählt worden war, war das Gremium länger als ein Jahr ohne Vorsitzenden – ausschlaggebend dafür waren juristische Schwierigkeiten mit der Satzung.

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