Doch beschlossen ist der Ankauf des Gebäudekomplexes noch nicht. wirklich, eben weil lange Zeit belastbare Zahlen fehlten. Das ändert sich nun am Donnerstag. Im der öffentlichen Sitzung vorgelagerten nicht öffentlichen Teil (Beginn 17.30 Uhr, der öffentliche Part soll dann um 18.30 Uhr losgehen) steht der Ankauf als erster Tagesordnungspunkt auf der Agenda.
Umzug kostet 15,9 Millionen Euro
Nach Recherchen des Oeffentlichen Anzeigers soll das Gesamtpaket aus Ankauf und Umzug in toto 15,9 Millionen Euro schwer sein. Der Kaufpreis für das Gebäude selbst ist auf 13,5 Millionen Euro taxiert, der Grundstückswert von 3,62 Millionen Euro ist darin bereits inbegriffen. Förderfähig davon sind hier grundsätzlich neben dem eigentlichen Kaufpreis (laut Wertgutachten 12,7 Millionen Euro) auch die zusätzlichen Kosten, die das Paket auf 15,9 Millionen Euro anschwellen lassen. Das sind Ausgaben für die Modernisierung (rund 692.000 Euro), Sonderbauteile (147.000 Euro), Umzugskosten (380.000 Euro) und technische Anlagen in den Bereichen Elektro, Heizung, Lüftung und Sanitär (knapp 700.000 Euro) sowie Außenanlagen (20.000 Euro). Dazu kommen noch Baunebenkosten von 483.000 Euro und Finanzierungskosten von 50.000 Euro.
Man plant jetzt 305 Mitarbeiter dort unterzubringen. Eine Homeofficequote von 20 Prozent ist bereits einkalkuliert.
Was die Stadt davon nun de facto gefördert bekommt, scheint aber nicht abschließend geklärt. Bisher ist noch kein Förderantrag gestellt, da noch notwendig Unterlagen dafür fehlen. Eine abschließende Aussage zu den förderfähigen Kosten soll noch erfolgen.
Das Stadthaus soll verkauft werden
Die Differenz zwischen dem Ergebnis des Wertgutachtens durch den Gutachterausschuss (12,7 Millionen Euro) und dem Kaufpreis (13,5 Millionen Euro) wird mit den Leistungen erklärt, die die Sparkasse Rhein-Nahe noch erbringt. So zum Beispiel Modernisierungsarbeiten von 500.000 Euro (Umbaumaßnahmen im Erdgeschoss, das übrigens von Stadtverwaltung und Sparkasse genutzt wird) sowie 300.000 Euro für verschiedene Einrichtungsgegenstände (Glastrennwände, EDV-Bestandteile, Videoanlagen, Einbauküchen, Einbauschränke et cetera), die die Stadtverwaltung übernehmen wird.
Auch gibt es eine neue Entwicklung: Das Stadthaus, der Hundheimer Hof, soll verkauft werden.
Fraktion Faire Liste/Büfep wollten Rückkehr zu 17.30 Uhr
Dass der nicht öffentliche Teil der Stadtratssitzung nun neuerdings vor dem öffentlichen Teil steht, gefällt nicht jedem. Die Fraktion Faire Liste/Büfep kritisiert das in einem Schreiben an Oberbürgermeister Emanuel Letz. „Wir wissen nicht, warum ständig die Abläufe und auch die Termine der Stadtratssitzungen sowie der Ausschusssitzungen geändert werden, möchten Sie aber eindringlich bitten, die veröffentlichte Jahresplanung der Sitzungen einzuhalten und das auch in Zukunft“, schreiben Gerhard Merkelbach und Wilhelm Zimmerlin. Viele Bürger bekämen diese Änderungen gar nicht mit.
Nach dem Dafürhalten des Duos sei es nicht demokratisch und nicht erklärbar, wenn kurzfristig und nicht nachvollziehbar die Tagesordnung einfach mal so geändert werde. Es gebe keinen wichtigen Grund, den Teil vorzuziehen. Es sei nicht fair, den Bürger vor vollendete Tatsachen zu stellen und ihn eine Stunde lang in der Kälte warten zu lassen. ri