Pro-City-Geschäftsführer Michael Pohl glaubt allerdings nicht, dass es nur am Fußball lag. Noch am Abend teilte er mit, dass man im Vorstand das Konzept der Veranstaltung kritisch beleuchten wird. Hatten zu Beginn die meisten Läden in der Bad Kreuznacher Einkaufsmeile noch geöffnet, machten im Laufe des Abends immer mehr Einzelhändler ihre Türen zu. Gegen 22.30 Uhr herrschte hauptsächlich noch an der Livebühne auf dem Kornmarkt Andrang, während sich in den Geschäften, die noch geöffnet hatten, der Besuch in Grenzen hielt. Von der Band All That mit Frontmann James Williams waren zu Zuschauer begeistert. „Aber die Band wie auch die Bühne kosten Pro City Geld. Und wenn dann die Geschäfte auch auf Grund des Veranstaltungsprogramms leer bleiben, kann das nicht in unserem Interesse sein“, erklärte Pohl. Er könnte sich vorstellen, dass die Einkaufsnacht künftig bereits um 22 Uhr endet. Die, die gekommen waren, hatten jedoch Spaß, wie Alexandra Stoica und Leonora Fetahi, die ganz entspannt die Auslagen nach dem extravaganten Kleidungsstück durchstöberten. Entspannt ging es auch vor dem Laden von Blumen Lützeler am Brückenaufgang zu. Hier hatten sich mehrere Künstler zusammengetan und eine Gemeinschaftsausstellung organisiert. „Früher war das Mitternachtsshopping ja mit Kunstausstellungen verbunden. Das wollen wir wieder aufleben lassen“, informierte Stefan Lützeler. Alte Zeiten aufleben lassen, das taten auch das Café Bistro Käuzchen in Kooperation mit der Veggie-Snackbar „Radieschen“, die gemeinsam das Duo The Sixties engagiert hatten. Auch hier herrschte Topstimmung. Nicht zuletzt das Engagement der beiden Gastronomen machte deutlich, dass Veranstaltungen wie das Mitternachtsshopping in Bad Kreuznach bunt sein sollten.
Josef Nürnberg