Wolfgang Dietrich von der Kolpingsfamilie ist froh über den Zuwachs. Durch das Engagement der jungen Leute können weit mehr Familien besucht werden. So sind die altgedienten Nikoläuse zumeist in der Stadt unterwegs, während der Nachwuchs die Landgemeinden bedient. Die Nikoläuse gehen mit der Zeit und fahren mit dem Auto zu den Kindern. Engel sitzen am Steuer, denn im stilechten Bischofsornat mit Albe, Chormantel oder Kasel fährt es sich nun mal schlecht.
Von Fantasiefigur bewusst distanziert
Rentierschlitten gehören zur Fantasiefigur des Weihnachtsmannes. Und davon wollen sich die Nikolausdarsteller bewusst distanzieren. Wenn sie im Ornat auftreten, sind selbst die Eltern schon mal überrascht, was die Kleidung soll. „Die traditionelle Figur des Bischofs Nikolaus ist aus dem Bewusstsein vieler Menschen verschwunden, aber wir erklären das dann gern“, sagt Dietrich.
Übrigens braucht niemand Angst zu haben. Denn der Nikolaus von Myra wurde ein Heiliger, weil er ein guter Mensch war, der sich insbesondere der Kinder angenommen hat. Das Schenken am Nikolaustag geht übrigens auf einen uralten Brauch zurück. Bis zur Reformation im 16. Jahrhundert wurden die Kinder immer am 6. Dezember und nicht an Weihnachten beschenkt. Da die Reformatoren die Heiligenverehrung ablehnten, ging das eigentliche Bescheren auf den Weihnachtstag über. Übrigens: Man kann Sankt Nikolaus noch einladen. Einige Termine sind noch frei und können unter Telefon 0671/406 49 vereinbart werden.