Bad Kreuznach
Kreuznacher Diakonie stellt erweiterte Intensivstation vor: Rettungswagen sollen ab jetzt immer anfahren können
Die Kreuznacher Diakonie hat ihre Intensivabteilung von 16 auf 20 Betten erweitert. Von 600 000 Euro Gesamtkosten musste die Klinik selbst bloß zehn Prozent schultern, der Rest floss aus dem Konjunkturpaket II.Foto: Günther Bauer
Günther Bauer

Bad Kreuznach - Kein Bett in den Bad Kreuznacher Intensivstation mehr frei – da mussten Rettungswagen Schwerverletzte oder lebensgefährlich Kranke oft bis nach Mainz fahren. Obwohl die Kreuznacher Diakonie 1996 ihre Intensivstation auf 16 Betten erweiterte, war es schon damals immer noch knapp, räumte Geschäftsführer Winfried Mottweiler gestern Nachmittag ein.

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Bad Kreuznach – Kein Bett in den Bad Kreuznacher Intensivstation mehr frei – da mussten Rettungswagen Schwerverletzte oder lebensgefährlich Kranke oft bis nach Mainz fahren. Obwohl die Kreuznacher Diakonie 1996 ihre Intensivstation auf 16 Betten erweiterte, war es schon damals immer noch knapp, räumte Geschäftsführer Winfried Mottweiler gestern Nachmittag ein.


Die Krankenhausleitung informierte darüber dass künftig vier weitere Betten zur Verfügung stehen. Außerdem richtete sie 4,5 weitere Stellen für Ärzte und sieben weitere für Pflegefachkräfte ein.
Damit, so Mottweiler, den stetig steigenden Bedarf an Intensivpflege abdecken zu können. Zählte die Intensivabteilung der Kreuznacher Diakonie 1996 noch 1100 Fälle, waren es 2009 bereits 1500.  Chefarzt Dr. Gerd Engers muss nun auch immer mehr Patienten noch vor Operationen auf seiner Station betreuen lassen. Dank des medizinischen Fortschritts wachten heute die meisten Patienten auch nach größeren Eingriffen nahezu schmerzfrei auf und könnten die Intensivabteilung etwa zwei Tage früher verlassen als noch vor 15 Jahren. So bleiben seine Patienten im Schnitt noch drei Tage in seiner Obhut, bevor sie auf andere Fachstationen verlegt werden können.
Kliniken müssen der Rettungsleitstelle täglich melden, wie viele Betten in ihrer Intensivabteilung noch frei sind. Dazu erläuterte Mottweiler, sein Haus habe sich in Vergangenheit leider bei der Leitstelle abmelden müssen. Doch dadurch habe es schließlich grünes Licht für die 600 000 Euro teure Erweiterung gegeben. Davon zahlte die Klinik zehn Prozent. Aus Mitteln des Konjunkturprogramms II flossen 338 000 Euro vom Bund und 151 000 Euro vom Land. Lothar Fleck vom Mainzer Gesundheitsministerium berichtete, dass Rettungswagen aus der Region Bad Kreuznach in den vergangenen Jahren oft bis Mainz fahren mussten, wenn die Intensivabteilungen beider Bad Kreuznacher Akutkrankenhäuser belegt waren.
Fleck brachte auch weniger erfreuliche Nachrichten in die Kreisstadt mit. Die Frühgeborenen-Abteilung müsse nach einer Gesetzesänderung nun um ihren Status als Level-1-Station fürchten. Dadurch könnte künftig weniger Geld für Sonderausstattungen und Personal bewilligt werden. Außerdem rechnet Fleck durch neue Budgetierungen im Zuge der Gesundheitsreform mit „erheblichen Einschnitten“ für Kliniken. (gb)

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