Oeffentlicher Anzeiger
Kreistag schiebt Beschluss auf: Zwei neue Fachkräfte für das Kreisjugendamt erst im Sommer 2011?

Kreis Bad Kreuznach - Erst ein Jahr nach seiner Überlastungsanzeige bekommt der Allgemeine Soziale Dienst des Kreisjugendamtes zwei zusätzliche Fachkräfte.Der Allgemeine Soziale Dienst (ASD) des Kreisjugendamtes bekomme wohl erst im Sommer 2011 zwei neue Fachkräfte. Das vermutet Amtsleiter Gerhard Dick.

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Kreis Bad Kreuznach – Erst ein Jahr nach seiner Überlastungsanzeige bekommt der Allgemeine Soziale Dienst des Kreisjugendamtes zwei zusätzliche Fachkräfte.Der Allgemeine Soziale Dienst (ASD) des Kreisjugendamtes bekomme wohl erst im Sommer 2011 zwei neue Fachkräfte. Das vermutet Amtsleiter Gerhard Dick.

Der ASD berät, begleitet und unterstützt Familien. Die Zahl der Fälle von Kindeswohlgefährdung steigt stetig. Der Jugendhilfeausschuss (JHA) will den ASD-Etat daher um 50 000 Euro aufstocken. Der Kreistag hat das am Montag aber zunächst abgelehnt. Erst soll der genaue Verwendungszweck für die Summe festgelegt werden. Der JHA hat das Kreisjugendamt mit einem Konzept beauftragt, wie Eltern in der Erziehungsarbeit stärker unterstützt werden können. Bis dahin liegt die bereits im Etat 2011 stehende Summe auf Eis.
Wie sich der ASD mit zusätzlichen 50 000 Euro entlasten ließe, darüber gibt es im Ausschuss konkrete Vorstellungen. Werner Bohn (SPD, Bad Sobernheim) hält Sozialarbeit an Grundschulen für besonders sinnvoll, um Problemlagen in Familien frühzeitig gegensteuern zu können. Anke Denker (SPD, Schweppenhausen) würde damit sozialpädagogische Fachkräfte von außerstaatlichen Bildungseinrichtungen bezahlen. Für Adelheid Schmitt (CDU, Waldböckelheim) sind 50 000 Euro mehr für den ASD bloß ein „Tropfen auf den heißen Stein“. Man müsse fragen, ob man grundsätzlich noch auf dem richtigen Weg sei.
Allein für die Heimunterbringung, so das Kreisjugendamt, müsse man 2011 rund 350 000 Euro mehr ausgeben. Außerdem sollen 2011 7,1 Millionen Euro an das städtische Jugendamt überwiesen werden, 650 000 Euro mehr als 2010. Der Gesamtetat des Kreisjugendamtes für 2011 hat ein Volumen von 24 Millionen Euro (1,44 Millionen Euro mehr als 2010).
Für den Bau von Krippenplätzen sind davon 947 000 Euro veranschlagt, 340 000 Euro für Einrichtungen im Kreis und 607 000 Euro für Einrichtungen in de Stadt. Bisher ist das vom JHA mit großer Mehrheit genehmigte Zahlenwerk der Verwaltung bloß ein Entwurf. Der Kreistag muss noch zustimmen. (gb)

Dazu meint der „Oeffentliche“: Beim ASD brennt die Hütte lichterloh, das wissen die Kommunalpolitiker seit der Überlastungsanzeige im Juli. Endlose Debatten folgten. Jetzt soll es noch bis Sommer 2011 dauern, bis zwei neue Fachkräfte kommen. Daher: Daumen runter!

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