Jeweils bis zu 1 Millionen Euro fließen an sieben Landkreise aus dem Bundesgebiet zur Umsetzung einer entsprechenden Projektidee.
Nun gab's gute Nachrichten aus dem Ministerium: „Wir konnten die Jury überzeugen und sind in die zweite Runde gekommen. In dieser müssen die Projekte konkretisiert werden, um sich gegen die übrigen 22 Landkreise für eines der sieben Förderpakete durchzusetzen“, so die Landrätin. Bundesweit beteiligten sich 68 Landkreise an der Ausschreibung.
Hinter der Projektidee „Wir! Smart und Open unterwegs“ steckt der Gedanke, die individuellen und öffentlichen Verkehrsströme besser zu vernetzen, um diese kombinierbar und damit leichter nutzbar zu machen. „Unser ÖPNV-Netz ist nicht so ausgebaut, dass es für alle Menschen zu allen Zeiten und für alle Fahrzwecke eine echte Alternative darstellt. Auch wenn ein Ausbau der ÖPNV-Taktung erfolgen wird, werden viele Familien in der ländlichen Region ihren Zweitwagen nicht abschaffen können“, erklärt die Landrätin. Dies müsse aber durch eine verbesserte Vernetzung vorhandener und neuer Verkehrsträger das Ziel sein.
Zur Realisierung setzt die Kreisverwaltung auf die Einrichtung von zwei digitalen Plattformen, die mit der Projektförderung umgesetzt werden würden. Zum einen soll die Plattform „Smart Mobility“ sämtliche Angebote der Mobilitätsanbieter darstellen. Hier würden unter anderem ÖPNV, Carsharing, Bürgerbusse, Mitfahrerprojekte bis hin zu E-Bike-Verleih- und Ladestationen vernetzt. Auf der Plattform muss der individuelle Zweck der Fahrt im Mittelpunkt stehen – egal ob Einkauf, Fahrt zum Beruf oder zu einer Freizeitaktivität. „Häufig scheitert die regelmäßige Nutzung des ÖPNV an der Vernetzung der Verkehre. Auch die letzte Meile zwischen Bushaltestelle oder Bahnhof muss überbrückt werden können“, verdeutlicht Dickes. Stehe aber zum Beispiel am Bahnhof eine an den ÖPNV angeschlossene Fahrradverleihstation zur Verfügung, könnten viele dennoch überlegen, künftig umzusteigen.
Auf der zweiten Plattform „Open Mobility“ stünde die individuelle Planung im Vordergrund. Sie soll passgenau die verschiedenen Angebotsformate auf den eigenen Anspruch abgestellt herausfiltern und abrufbar machen – weg von starren Fahrplänen und -routen hin zur individuellen Nutzung der Angebote. „Oft scheitert der Umstieg auf andere Verkehrsträger auch an der mangelnden Flexibilität. Eben dieses Hemmnis wollen wir mit 'Open Mobility' durchbrechen“.
In den kommenden Wochen arbeitet die Kreisverwaltung das vorgelegte Grobkonzept weiter aus. Im September ist mit der Entscheidung zu rechnen, ob der Landkreis in den großen Fördertopf kommt.