Neubau in Monzingen
Kostspielige Planung für neues Feuerwehrhaus
Über einen Neubau für die Feuerwehr in Monzingen wird schon lange diskutiert, hier zeigt der frühere Wehrleiter Lothar Treßel das Gelände am Ortsausgang.
Bernd Hey

Schritt für Schritt gehen die Planungen für den Neubau des Feuerwehrhauses Monzingen und den Standort des Kreis-Katastrophenschutzes voran. Kritik gibt es im Rat allerdings an der Höhe der Planungskosten für die Außenanlage.

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Lange schon warten die Monzinger auf ein neues Feuerwehrhaus. Nun kommt das Projekt einen weiteren Schritt voran. Der Verbandsgemeinderat Nahe-Glan hat Aufträge für fast 200.000 Euro an zwei Planungs- und Ingenieurbüros vergeben. Sie sollen sich um die Planung des Tragwerks und der Außenanlagen kümmern. „Wir freuen uns, dass der Neubau endlich Fahrt aufnimmt“, sagte VG-Bürgermeister Uwe Engelmann (SPD). Es sei angestrebt, die Bauleitplanung in diesem Jahr durchzuziehen, kündigten die zuständigen Verwaltungsmitarbeiter in der Sitzung an. Dies erfolge in enger Abstimmung mit der Ortsgemeinde, um das Projekt zügig voranzubringen.

Schon vor den Kommunalwahlen im Juni 2024 hatte der Vorgänger-Verbandsgemeinderat die Architektenleistungen für rund 80.000 Euro an das Wiesbadener Büro Effgen und Partner vergeben. Dass die nächsten Schritte nun so lange dauern, liegt vor allem daran, dass die Aufträge für das Projekt europaweit ausgeschrieben werden müssen – wie zuvor auch schon die Architektenleistungen.

Nun soll sich das Ingenieurbüro Fast und Epp aus Darmstadt für knapp 90.000 Euro um die Fachplanung des Tragwerks kümmern. Insgesamt hatten neun Büros Angebote abgegeben, drei erfüllten die erforderlichen Eignungskriterien nicht und unter den verbliebenen sechs hatten die Darmstädter die Nase vorn.

Den Zuschlag für die Planung der Freianlagen hat das Ingenieurbüro Bickmann aus Norheim für knapp 109.000 Euro bekommen. Hierfür gab es nur einen Mitbewerber. Die Fachplanung Elektrotechnik war bereits im Januar für knapp 80.000 Euro an das Langenlonsheimer Büro Reichelt vergeben worden, nach zweimaliger europaweiter Ausschreibung.

Diese Pläne waren im Januar dieses Jahres im Bauausschuss der VG Nahe-Glan vorgestellt worden. Das Gelände, das bebaut werden soll, liegt an der Soonwaldstraße ortsausgangs Richtung Langenthal.
Bernd Hey

Dass die Planung der Parkplätze, der Zufahrt und der Außenanlagen so teuer wird, störte Ratsmitglieder aus mehreren Fraktionen. „Ist das notwendig, dafür 100.000 Euro zu versenken, nur für die Planung allein?“, fragte Elmar Schauß (FDP). „Können wir oder die Feuerwehr nicht selbst entscheiden, wo die Parkplätze hinkommen sollen?“

So einfach sei das nicht, da die Freiflächenplanung Bestandteil des Bauantrags sein muss, erläuterten die Verwaltungsmitarbeiter. „Das sind alles Vorgaben, an die wir uns halten müssen“, betonte auch Bürgermeister Engelmann. Die Planungskosten richten sich laut Verwaltung dabei in ihrer Höhe nach den anrechenbaren Kosten des Gesamtprojekts.

Dann müsse man überdenken, ob die Vorgaben tatsächlich sinnvoll sind, regte Schauß an. Letztlich gab es bei der einstimmigen Auftragsvergabe der Außenanlagen daher fünf Enthaltungen, während die Tragwerksplanung bei einer Enthaltung den Rat passierte.

Insgesamt sollen in das Projekt am Ortsausgang Richtung Langenthal nach bisherigen Schätzungen knapp 5 Millionen Euro investiert werden. Davon entfallen rund 2,6 Millionen Euro auf die VG für die Monzinger Wehr und rund 2,3 Millionen auf den Kreis-Katastrophenschutz, der dort Material und Fahrzeuge für den Hochwasserschutz unterbringen will – in einer Halle mit acht Stellplätzen.

Ursprünglich hatten die VG Nahe-Glan die Idee verfolgt, gemeinsam mit der Nachbar-VG Kirner Land dort eine Feuerwehrzentrale für technische Dienstleistungen zu bauen. Doch die Kirner lehnten ab und 2023 entschied der VG-Rat sich letztlich für das Doppel-Modell mit dem Kreis. Nun wird ein Feuerwehrhaus für die örtliche Wehr entstehen plus ein Standort für den Katastrophenschutz der Kreisverwaltung. Die Monzinger Brandschützer sollen analog zu Odernheim drei Stellplätze bekommen, dazu Räume für Schulungen, Umkleiden, Sanitärräume und Geräte.

Thomas Langguth (SPD) ist bereits Beigeordneter im VG-Rat. Nun wird er auch Ratsmitglied. Nachdem der Merxheimer Sozialdemokrat Egon Eckhardt sein Mandat niedergelegt hat, rückt Langguth auf diesen Ratssitz nach. Damit darf er künftig auch bei den Entscheidungen mit abstimmen – anders als bisher.

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