Zu einem nicht alltäglichen Vorfall kam es für die Polizei am Dienstagabend am Mainzer Hauptbahnhof. Die Beamten des dortigen Bundespolizeireviers Mainz waren gerade im Bahnhofsbereich unterwegs, als einem der Polizisten unvermittelt durch einen stark alkoholisierten Mann auf die Schulter geklopft wurde. Die Beamten wiesen die Person darauf hin, dass man es unterlassen sollte, unerwartet Beamte „aus dem Nichts“ anzufassen und führten bei dem Mann eine polizeiliche Kontrolle durch. Auf diese reagierte der zunächst Unbekannte sehr aggressiv, aufbrausend, und er fing an herumzuschreien.
Personen solidarisieren sich mit dem Verwiesenen
Aufgrund seines Verhaltens wurde dem Mann ein Platzverweis ausgesprochen, da dieser offenbar keine Reiseabsichten hatte. Dem Verweis kam er allerdings nicht nach. Er legte sich mehrmals auf den Boden, weshalb die Beamten den Uneinsichtigen unter Ausübung körperlichen Zwanges aus dem Bahnhof geleiten mussten. Hier solidarisierten sich weitere Personen mit dem Verwiesenen und beschwerten sich lautstark über die getroffenen Maßnahmen.
Da die Situation nun zunehmend unübersichtlicher wurde, musste die Streife weitere Einsatzkräfte zur Unterstützung anfordern, da der zuerst Auffällige nun ebenfalls zunehmend aggressiver gegenüber den Beamten auftrat. Auch die mehrmaligen Versuche der Beamten, dem Mann die Maßnahmen zu erläutern, blieben vergebens. Er tänzelte in Boxermanier vor den Beamten, beleidigte diese und zeigte ihnen den Mittelfinger.
Da nicht auszuschließen war, dass der Mann ebenfalls gefährliche Gegenstände bei sich führte, entschlossen sich die Beamten, ihn zu durchsuchen. Dabei schubste der Aggressive einen Beamten, weshalb er nun gefesselt werden sollte. Dabei leistete er erheblichen Widerstand, so dass die Beamten mit dem Beschuldigten zu Boden gingen und erst hier die Fesselung durchführen konnten. Zur Durchführung weiterer polizeilicher Maßnahmen wurde der Renitente zum Bundespolizeirevier Mainz gebracht. Ein dort durchgeführter Atemalkoholtest ergab einen Wert von 2,69 Promille. Aufgrund des gezeigten Verhaltens – und um eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit auszuschließen – wurde der Beschuldigte in Gewahrsam genommen.
Randale in der Zelle
In der Zelle randalierte er, schlug mit den Fäusten gegen die Zellentür, trat dagegen und musste durch die Beamten an Händen und Füßen gefesselt werden, um eine Eigengefährdung ausschließen zu können. Erst nach einigen Minuten konnte sich die Person beruhigen und schließlich zum Uniklinikum Mainz gebracht werden, um die von der Staatsanwaltschaft Mainz angeordnete Blutentnahme durchführen zu können.
Nach der Rückkehr aus dem Uniklinikum wurde der Beschuldigte zur Ausnüchterung und zum Selbstschutz bis zum nächsten Morgen in Gewahrsam behalten. Auf den Mann kommen nun Strafanzeigen wegen Beleidigung, Körperverletzung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte zu. Während der Widerstandshandlungen wurden zwei Polizisten leicht verletzt, konnten allerdings ihren Dienst weiterhin fortsetzen.