Bad Kreuznach
Kommentar zum Wahlgeschehen in Bad Kreuznach: Die Ruhe nach dem Sturm

Dass Oliver Kohl die Wahl zum Ersten Kreisbeigeordneten gewonnen hat, dürfte nicht nur die 28 Kreistagsmitglieder freuen, die ihn gewählt haben. Denn der bodenständige Hennweilerer wird nun nicht nur die Belange des westlichen Kreises ins Zentrum rücken, sondern nach so mancher Turbulenz wieder für mehr Ruhe auf dem Stuhl neben Landrätin Bettina Dickes (CDU) sorgen.

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Und: Mit dem Sieg des Sozialdemokraten ist das Schreckgespenst einer schwarzen Doppelspitze mit Dickes und Parteifreundin Andrea Silvestri vom Tisch – wovor sich so mancher sicher gruselte. Wohl zur Enttäuschung von CDU-Fraktionschef Markus Lüttger, der Silvestri trotz Schlossers Kandidatur ins Rennen schickte, der aber gleichzeitig wohl einen Teilerfolg für sich verbuchen kann: Schlosser hat nicht gewonnen.

Dass die beiden nicht miteinander können, ist ein offenes Geheimnis. Daher konnte der städtische Beigeordnete auch nicht auf die Stimmen der Christdemokraten zählen. Ein weiteres Manko seiner Kandidatur: Seine Vorstellungsworte kurz vor der Wahl wirkten improvisiert und verharrten viel in der Stadt. Immerhin reichte es für doch für zehn Stimmen – vielleicht auch aus der CDU?

Wenn wir schon beim Nachrechnen sind: Selbst wenn sich SPD, Grüne, Linke, FWG und FDP geschlossen hinter Oliver Kohl gestellt haben, fehlen zu seinen 28 Stimmen in der Stichwahl immer noch drei Unterstützer – denn Grünenchef Andreas Pilarski und Maren Bott (FWG) waren nicht anwesend. Der zweite Wahlsieger ist übrigens Hans-Dirk Nies. Dass ihn niemand zur Wahl vorschlug, hat ihn sichtlich nicht gestört, wollte er ohnehin nicht gewählt werden. Seine Pensionsansprüche gelten trotzdem.

E-Mail an den Autor: markus.kilian@rhein-zeitung.net

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