Offenbar doch nicht. Wenn man keine Probleme hat, dann macht man sich welche, scheint es mir. Jedenfalls ist der vorweihnachtliche Friede nachhaltig gestört. Flugblattaktion, Kündigung des Gemeindearbeiters vor einem Jahr, wilde Gerüchte um Mauscheleien werden teils offen ohne entsprechendes Wissen um die Sache auf der Gass ausgetragen. Und sie werden vor allem hinterrücks aus den Hecken angefeuert.
Schade, dass bei der Sitzung niemand moderierte, die VG-Spitze war nicht da: Bürgermeister Jung anderweitig ausgebucht, sein Vertreter in Urlaub. „Neid und Verleumdungen gegen meine Familie“, fasst Michael Schmidt sichtlich angefasst in der Ratssitzung zusammen. Man darf es der Gemeinde, ihrem Vorsteher und vor allem auch dem Rat wünschen, dass man sich wieder zusammenrauft, Argumente austauscht, im Interesse des Gemeinwohls mal „ab und zu gibt“ und sich wieder die Hand reicht.
Die Opposition hat die Möglichkeit, bei Ratssitzungen dabei zu sein, jedenfalls kaum genutzt. Dieter Kissel und seine Anhänger müssen sich fragen lassen, wie und ob sie es besser machen wollen. Motto: „Butter bei die Fisch', zeigen, wie es besser geht.“ Michael Schmidt, der selbst seit Jahren gesundheitlich angeschlagen ist, darf man wünschen, dass er so, wie er es beteuert, weiterhin basisdemokratisch mit seinem Rat durch die Wogen steuert.
Eine andere Perspektive sehe ich nicht. Hinschmeißen ist jedenfalls keine Option, und eine Wachablösung durch Dieter Kissel wohl kaum. Oder wird da etwa im Vorwahlkampf parteipolitisch gegen den SPD-Verbandsvorsitzenden Schmidt genüsslich und ehrabschneidend gerührt? Opposition so wie aktuell bundespolitisch? Irgendwer hebt hintenrum Steine auf, und Kissel wirft sie dann. Das wäre für Hennweiler das Letzte.