Bad Kreuznach
Kolumne „Randnotizen“ zum Wochenende: Irrige Annahmen rund um Windkraft-Empörung und Stichwahl-Fieber
Marian Ristow
Redaktionsleiter Marian Ristow
Jens Weber. MRV

Erlebt man Veranstaltungen wie die „Bürgerinformation“ zu den möglichen Windrädern auf Bad Kreuznacher Gemarkung (Planig) – die es übrigens überhaupt nur auf öffentlichen Druck hin gegeben hat –, läuft man Gefahr, irrigen Annahmen zu erliegen.

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Fakt ist: Die rund 180 Bürger wollen keine Windräder. Fakt ist aber auch: Niemand weiß, was die sagen, die nicht da waren.

Veranstaltungen wie die am Montag in Planig suggerieren, es gebe eine breite Anti-Windkraft-Front im Osten der Stadt Bad Kreuznach. Das dem so ist, ist möglich. Aber man weiß es schlichtweg nicht. Auf solchen Treffen laufen nun mal meistens die Gegner einer Sache auf. Die, die sich empören eben. Was die denken, die zu Hause bleiben, ist nicht bekannt.

Ebenso trügerisch ist der Glaube daran, dass sich mit einem Wechsel an der Stadt-/Gemeindespitze alles schlagartig zum Guten ändere. Dass es so kommen kann, liegt durchaus im Bereich des Möglichen, aber ebenso alles andere. Es ist ein politischer Tatsachenbefund, dass in Zeiten, in denen die unbestimmte Unzufriedenheit regiert, man eher zum Wechsel tendiert. Eine Garantie auf Besserung gibt es aber nicht. Ebenso gibt es keine Umtauschfrist für (Ober)Bürgermeister, mit denen man doch nicht so zufrieden ist, wie man es gern hätte. Einmal gewählt ist gewählt.

Wie sagte es einst der ehemalige bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein so loriotesk? „In der Politik ist das Schöne, das alles möglich ist, aber auch das Gegenteil.“ Das Prinzip Hoffnung ist in der Politik kein guter Ratgeber. Die Möglichkeiten dessen, was alles passieren kann, sind unendlich.

E-Mail: marian.ristow@rhein-zeitung.net

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