Bad Kreuznach
Kolumne „Randnotizen“ vom Chef zum Wochenende: Willige Gönner und Mäzene für Pleite-Städte gesucht
Marian Ristow
Redaktionsleiter Marian Ristow
Jens Weber. MRV

Es treibt einem die Tränen in die Augen. Egal, wohin man im Land schaut, es klaffen Millionenlöcher, es starren einen die finanziellen Defizite nur so an. Die Stadt Trier sucht fehlende 40 Millionen für das kommende Jahr, in Bad Kreuznach sind es „nur“ 16 Millionen Euro.

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Wohl dem also, der einen millionenschweren Gönner im Rücken hat, der einem gewisse Dinge ermöglicht, die ohne ihn nicht möglich wären. Die SG Eintracht Bad Kreuznach, für den ich einst auch mal in der Jugend die Schuhe schnürte, hat dieses gewisse Glück: Theo Suess investiert in das marode Moebus-Stadion und entlastet damit auch die Stadtkasse.

Ein Modell mit Zukunft? Klammert man die finanzpolitische Tragik, die Kommunen dieser Tage anheimfallen, mal aus, ein spannendes, aber auch gefährliches Spielchen, das die Gedanken anregt – aber auf dem schmalen Grat zum Sarkasmus tänzelt.

Vor Kurzem suchte Bad Kreuznach Baumpaten. Also Menschen, die einen Baum bezahlen und ihn der Stadt schenken, damit diese ihre Plätze begrünen kann. Bei den von der Stadtverwaltung geforderten neuen Stellen bleibt also nur die Frage: Welcher finanzkräftige Gönner will offizieller Stellenpate der Stadt werden und der Stadt vielleicht einen Juristen für das Bauamt bezahlen? Oder einen zusätzlichen Ordnungsamtsmitarbeiter? Wie wär's? Was übrig?

E-Mail: marian.ristow@rhein-zeitung.net

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