„Ottifant“ in Bestform
Doch die Erinnerungen bleiben. So auch die der Waldlaubersheimer Fastnachtssitzung vor wenigen Tagen in der Domberghalle, über die wir bereits berichtet haben. Neben furiosen Tanzdarbietungen und Lästereien über das Ortsgeschehen sorgte auch Oliver Deeg als „Ottifant“ für zahlreiche Lacher – eine Nachricht, die mein Kollege Jens Fink notiert hatte, die in den närrischen Irrungen und Wirrungen jedoch nicht ihren Weg in die gedruckte und digitalisierte Zeitung gefunden hat – bis jetzt.
Emma-Mira ist zurück!
Gute Nachrichten aus Gebroth: Storchendame Emma-Mira hat vor Kurzem wieder in ihren Horst hoch über den Dächern der Gemeinde gefunden, wie der begeisterte Beobachter Rolf Merg mitbekommen hat. Willkommen zurück! Nun wartet sie auf ihren Gatten Kalle, denn den beiden „Verheirateten“ war kein gemeinsamer Valentinstag vergönnt, ziehen sie doch auf unterschiedlichen Routen in den Süden und zurück. Die Zeit ist knapp, denn wenn Kalle nicht auch bald in Gebroth auftaucht, schaut sich seine Herzdame wohl bald nach einem anderen Partner für den Nachwuchs um.
Emma-Miras ehemaliger Gatte Conrad ist immer mit seiner Mutter geflogen, weiß Merg. „Bei Kalle wissen wir nicht, mit wem er fliegt.“ Ob und wann die im vergangenen Jahr geschlüpften Jungtiere zurückkommen? Da müssen wir uns wohl überraschen lassen. „Früher kamen die erst mit zwei bis drei Jahren zurück, wenn sie geschlechtsreif sind“, erklärt Martina Kohls, die für die Vogelwarte Radolfzell ehrenamtlich die Störche im Norden von Rheinland-Pfalz beringt. „Mittlerweile kommen auch Einjährige wieder zurück.“ Die sind dann allerdings erst mal nur „auf Durchzug“.
Erst die Beringung macht es möglich, die Tiere zu identifizieren und ihre Flugrouten nachzuvollziehen. Im heimischen Nest ist dann aber auch ganz ohne Ring, und egal ob Valentinstag oder nicht, klar, wer gemeinsame Wege geht. Und da sind sie den Menschen doch recht ähnlich ...
Wer macht's für die SPD?
Manche Politiker sind ja ausschließlich mit ihrer Arbeit verheiratet. Das trifft auf Landrätin Bettina Dickes (CDU), verheiratet und Mutter von vier Kindern, nicht zu. Trotzdem ist sie als Kreischefin vielerorts und in den Sozialen Medien sehr präsent. Und: Sie will die Landratswahl am 10. November gewinnen. Das steht spätestens seit ihrer offiziellen Nominierung als CDU-Kandidatin im Dezember fest.
Von der SPD hört man derweil wenig. „Wir sind noch in der Findungsphase“, hält sich Michael Simon, Chef der Sozialdemokraten im Kreis, auf meine Nachfrage zurück: „Wir haben den Anspruch, eine Personalalternative zu haben.“ Man darf getrost davon ausgehen, dass das Kräftemessen hinter den Kulissen schon in vollem Gange ist. Rasch zu den Formalitäten: Der Landrat wird – anders als der Beigeordnete – direkt von den Bürgern in einer Mehrheitswahl gewählt. Der Bewerber muss mindestens 18, darf aber nicht älter als 65 Jahre alt sein und ist in der Regel acht Jahre im Amt. Bis zum 23. September (18 Uhr) können Wahlvorschläge eingereicht werden – es ist also noch ein bisschen hin.
Aber: „Wir wissen, dass wir nicht ewig Zeit haben“, sagt Simon, der natürlich noch keine Namen verraten will. Daher sei ein wenig Spekulieren erlaubt: Vielleicht sitzt ja (Noch-?)Beigeordneter Oliver Kohl (SPD) beim Kampf um den Wahlsieg Dickes bald im Nacken? Schließlich sitzt er schon in diversen Sitzungen neben der Kreischefin, konnte also hautnah von der Vorsitzenden abgucken, wie man etwa beim Thema Flüchtlinge auch mal klare und emotionale Worte an den Kreistag sendet. Dagegen wirkt Routinier Kohl in seinen Ausführungen aber noch vergleichsweise nüchtern, ist damit fast das Gegenteil seines eher extrovertierten Vorgängers Hans-Dirk Nies (SPD).
Vielleicht hätte Kreistagsfraktionschef Carsten Pörksen dank seiner langjährigen Politikerfahrung gute Chancen? Doch gerade die wird ihm zum Verhängnis – wegen seines Alters fällt er als Kandidat aus. Also ab zur jungen Frauenriege! Vielleicht stellt sich ja Christina Denker, Co-Vorsitzende der Stadt-SPD, zur Wahl? Oder will es am Ende doch Simon selbst wissen? Wer weiß, vielleicht findet sich auch einfach niemand, der gegen Dickes antreten will – denn leicht wird das sicher nicht. So viel sagt der SPD-Kreischef immerhin schon mal voraus: Im Frühjahr soll der Kandidat feststehen.
Wanderung in Begleitung
Aber es geht ja nicht immer nur um Politik, manchmal wollen auch die Mandatsträger einfach mal die Seele baumeln lassen – zum Beispiel bei einer Lama- und Alpakawanderung auf dem Begegnungshof Kunznickel in Rodenbach. So gesehen am vergangenen Wochenende in den Sozialen Medien bei der heimischen CDU-Bundestagsabgeordneten Julia Klöckner, die damit ein Geburtstagsgeschenk ihrer Freundinnen Mandy Leonhardt-Meyer und Bärbel Schäfer eingelöst hat. Letztere dürfte vielen als TV-Moderatorin bekannt sein.
„Heute war‘s für mich das erste Mal“, verrät Klöckner und schwärmt von einem „tollen und witzigen Nachmittag“. Ob die Christdemokratin damit Energie für den politischen Aschermittwoch und zugleich den Valentinstag tanken wollte, ist nicht geklärt.