Spitzen und Notizenvon Markus Kilian
Kolumne Kreuznacher Kreis-Lauf: Von bunten Frühlingsgrüßen und manch ungleichen Paaren
Vorboten des kalendarischen Frühlings: Die ersten Blumen sprießen in bunten Farben vielerorts an Nahe und Glan.
Thomas Immerheiser

Meteorologisch gesehen ist er schon angekommen, der Kalender rechnet erst in einigen Tagen mit seinem Besuch, aber in der Natur ist er schon jetzt zu Hause: Der Frühling, die Jahreszeit der Pläne und Vorsätze, wie ihn Schriftsteller Leo Tolstoi charakterisiert hat. Auch an Nahe und Glan wird gewerkelt und geplant, egal ob es um Wohnungen, Schulräume oder die kommende Fastnachtssaison geht.

Durch die Blume

Mit die ersten Vorboten des Frühlings hat unter anderem unser Leser Thomas Immerheiser aus Weinsheim fotografiert und freut sich schon auf den Frühling: „Wie man an den sprießenden Blumen sehen kann, ist er nicht mehr aufzuhalten.“

Das stimmungsvolle Zusammenspiel von Sonne und Hochnebel vor der Kirche mit dem Zwiebelturm in Duchroth hat unsere Leserin Ursula Jäckle aus Oberhausen fotografisch festgehalten. Vielen Dank für die Einsendung! Foto: Ursula Jäckle
Ursula Jäckle

Auch wenn es doch noch immer wieder Hochnebel gibt, durch den sich die Sonne kämpft, wie Ursula Jäckle aus Oberhausen über der Kirche in Duchroth „mit dem markanten Zwiebelturm“ wunderbar eingefangen hat.

Wohnen im Grenzbereich

Von Gotteshäusern nun zu gefördertem Bau von Wohnungen: Die erhofft sich der Kreis dank einer Zusammenarbeit mit einer Wohnungsbaugesellschaft – entweder mit der stadtbekannten Gewobau oder der womöglich unbekannteren Nachbar-GmbH aus Mainz-Bingen. Die Hoffnungen ruhen dabei auch auf finanzielle Unterstützung der rheinland-pfälzischen Investitions- und Strukturbank (ISB), die sozialen Wohnungsbau fördert. Wer einziehen darf, das bestimmt das Jahresbruttoeinkommen.

Die Grenze für ein Paar liegt bei 62.000, für eine Familie mit zwei Kindern bei 95.000 Euro. Ziemlich hoch – dachte sich vielleicht nicht nur ein Leser, die sich bei uns meldete. Die Kreisverwaltung verweist da auf die Richtlinien der Bank (einzusehen online unter https://isb.rlp.de/foerderung/ 503.html#tab11805-1). Grund der vergleichsweise hohen Zahlen: Das Einkommen der Berechtigten darf bis zu 60 Prozent über der Einkommensgrenze des Landeswohnraumförderungsgesetzes liegen. Denn bis dahin wollen nicht nur Fragen rund um eine Kooperation, sondern auch um mögliche Grundstücke erst mal geklärt werden.

Lernen bei Lautstärke

Nicht nur mehr Wohnraum, auch mehr Schulraum braucht es an Nahe und Glan, und zwar mit guter Ausstattung. In der Grundschule in Pfaffen-Schwabenheim findet der Unterricht wegen fehlender Deckenelemente dagegen schon seit Monaten in (zu) lauter und ungemütlicher Atmosphäre statt. „Wir nehmen es irgendwie hin“, sagt Martina Ullrich, die die Schule seit 2013 leitet. Mithilfe des Schulelternbeirats will man allerdings den Druck auf den Träger, also die Verbandsgemeinde Bad Kreuznach mit Bürgermeister Marc Ullrich, erhöhen.

Die Namensgleichheit ist übrigens reiner Zufall. „Wir sind weder verwandt noch verschwägert“, betont die Schulleiterin. Aber nicht nur die Verzögerung bei den notwendigen Baumaßnahmen sorgen für Verdruss: Im nächsten Schuljahr soll eine weitere erste Klasse dazukommen, dabei reicht der Platz aber schon jetzt nicht für die bisherigen Klassen aus. „Das macht uns schon ziemlich nervös.“ Ullrich wünscht sich schnelle und pragmatische Lösungen und sagt: „Es reicht jetzt mal. Es soll einfach alles funktionieren.“ Verständlich!

Wer bei Rüdesheim durch den Wald am Ellerbach entlang läuft, sollte aufpassen, keine nassen Füße zu bekommen. Foto: Cordula Kabasch
Cordula Kabasch

Ab ins kühle Nass

Platzmangel herrscht offenbar auch auf einem Waldweg bei Rüdesheim, der am Ellerbach entlang führt. Denn da bittet ein Schild, angebracht an einem Bauzaun, die Waldbesucher, nach links auszuweichen und – frei interpretiert – sich kurzerhand ins Kühle Nass zu wagen. Ob das etwas mit der Astbruchgefahr zu tun hat, auf die das Forstwald Soonwald rund um Waldpädagoge Michael Veeck zuletzt hingewiesen hat? Vielleicht ist es mit Blick auf den wärmenden Frühling aber einfach die Aufforderung für eine kleine Abkühlung.

Ortsbürgermeister Reinhold Bott im Weinfass mit Blondine: Das war lange ein Teil des Bühnenbilds der Roxheimer Roxls. Foto: Reinhold Bott/Roxls Roxheim
Reinhold Bott

Kreatives Bühnenbild

Für die wärmere Jahreszeit haben sich auch die Roxheimer Roxls einen Vorsatz genommen: Die Fastnachter trennen sich nach mehreren Jahren von ihrem Bühnenbild. „Jetzt ist es an der Zeit für etwas Neues“, schreibt der Verein in den Sozialen Medien und verbindet die Nachricht zugleich mit einem Aufruf: Wer kreative Ideen für die Gestaltung der neu zu bauenden Kulissen hat, kann sich per E-Mail an kontakt@roxheimer-roxls.de an den Verein wenden. „Wenn eure Idee umgesetzt wird, bekommt ihr zwei Freikarten für die nächste Sitzung“, wollen die Fastnachter motivieren.

Und wohin mit den alten Bühnenbildern? Die zeigen übrigens unter anderem Protokoller und Ortsbürgermeister Reinhold Bott zusammen mit einer freizügigen Blondine im Weinfass. Da hat der Hargesheimer Jochen Fastnachter Jochen Merz schon eine Idee: Bott soll die Kunstwerke erwerben und für künftige Generationen erhalten! Der winkt jedoch ab: Dafür ist das Wohnzimmer dann leider doch zu klein. „Ich wäre natürlich an dem Weinfass mit der Blondine interessiert, da ich mich an die Dame über die Jahre als Protokoller schon richtig gewöhnt habe und die Enge mir sehr gut getan hat“, witzelt Bott, dessen Nachfolger Anfang Juni gewählt wird, und meint mit einem Augenzwinkern: „Kaum bin ich als Ortsbürgermeister weg, werde ich von der Bühne entfernt!“

Während der Quadriga-Übung der Bundeswehr waren Hauptfeldwebel Klehm (links) und Hauptmann Rang auch in Feilbingert, wo Ortsbürgermeisterin Andrea Silvestri mit ihnen ins Gespräch kam. Foto: Bundeswehr
Bundeswehr

Ein seltener Besuch

Nur aus Bildern in den Medien kennen viele wohl Panzer und schwere Geräte des Militärs. Während der Bataillonsgefechtsübung Quadriga der Bundeswehr staunten daher manche nicht schlecht, als an Nahe und Glan zahlreiche bewaffnete Soldaten marschierten und Kettenfahrzeuge ratterten – auch bis nach Feilbingert und Umgebung, wie Ortsbürgermeisterin Andrea Silvestri berichtet. Am Maiwald war eine Einheit zeitweise im Sportheim untergebracht, Fahrzeuge standen in den Hallen und Feldscheunen der hiesigen Landwirte. „Dafür ein herzliches Dankeschön und auch für die vielen guten Gespräche miteinander“, schreibt Silvestri.

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