Spitzen und Notizenvon Markus Kilian
Kolumne Kreuznacher Kreis-Lauf: Macht der Ferienpass schon bald im ganzen Kreis Schule?
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Das Interesse am Feilbingerter Ferienpass war groß. Foto: Andrea Silvestri
Andrea Silvestri

Glücklich kann sich der schätzen, dem sein Beruf wirklich Spaß macht. Denn: „Wenn man eine Arbeit mag, dann ist es keine Arbeit“, hat schon der Physiker Anders Jonas Ångström (1814–1874) gesagt. Vielen Kindern macht die Schule Spaß – auf die Ferien haben sie sich aber natürlich trotzdem gefreut.

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Von Freibad bis Karussell

Mit Beginn der Ferien in dieser Woche sind die Kinder und Jugendlichen sozusagen „arbeitslos“. Aber es gibt Abhilfe – zumindest in Feilbingert. Wie jeden Sommer erhielten dort die Jüngeren im Alter von 3 bis 15 Jahren wieder einen Gutscheinpass, damit in den Ferien keine Langweile aufkommt. Der Ferienpass hat am Lemberg beziehungsweise in der ehemaligen VG Bad Münster eine sehr lange Tradition, weiß Ortsbürgermeisterin Andrea Silvestri. Sie selbst hat schon als Kind vor 40 Jahren ehrfürchtig bei Altbürgermeister Erich Steinbach im Rathausbüro den begehrten Pass abgeholt.

„Es freut mich sehr, dass sich mittlerweile einige Nachbargemeinden unserer Aktion angeschlossen haben“, schreibt die Mutter von zwei Kindern. Mit Familie und Freunden können die jungen Kreisbewohner wieder viele schöne Aktionen in den Sommerferien erleben. Bei dem Ausgabetermin am Donnerstagabend auf dem Spielplatzgelände gingen insgesamt 89 Pässe über die Theke, einige Nachzügler kamen dann noch hinzu.

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Viele Einrichtungen machen beim Ferienpass mit. Foto: Andrea Silvestri
Andrea Silvestri

Und das Angebot ist gut gefüllt: Mit dabei sind das Thermalfreibad Bad Münster, das Freibad Meisenheim, Naturstation Nahe, Tretboot und Fähre im Huttental, Barfußpfad und Freilichtmuseum in Bad Sobernheim, Minigolf Oranienpark, Eiscafé Vadirito in Bad Münster, der Schmittenstollen, der Tierpark Rheinböllen sowie die Schausteller Hans Moser und Steffen Pieper mit einer Karussellfreifahrt auf dem Kreuznacher Jahrmarkt. „Ein Dankeschön an die Sparkasse Rhein-Nahe sowie die Volksbank Kaiserslautern eG, denn ohne die finanzielle Unterstützung könnte unsere Aktion nicht stattfinden“, schreibt Silvestri.

Ein Antrag für alle

Einzelne Ferienangebote gibt es an der Nahe vielerorts. Aber warum nicht die Einführung eines Ferienpasses für alle jungen Kreisbewohner? Das fragt sich die Kreis-FDP um Sprecher Thomas Bursian, die schon jetzt einen Antrag für die nächste Sitzung des Kreistags am 9. September dazu formuliert hat. „Die FDP-Fraktion wünscht sich Freude für alle jungen Kreisbürger und Entlastung ihrer Eltern in den Sommerferien“, schreiben die Liberalen in ihrem Schreiben an Landrätin Bettina Dickes (CDU) und hoffen auf die Umsetzung schon im nächsten Sommer.

Ob vergünstigter oder freier Eintritt in Einrichtungen, kreative Angebote oder Schnuppertage bei Feuerwehr und Co. – hier will die FDP die Initiativen mehrerer Ortsgemeinden auf Kreisebene etablieren. Die Freidemokraten sind sich in ihrem Antrag an die Kreischefin sicher, dass neben der Sparkasse noch weitere Unternehmen bei der Finanzierung helfen würden. Mit Blick auf die Landratswahl spricht Bursian von einer „Nagelprobe für jemanden, der gern am 10. November auch die Landrätin oder der Landrat für alle jungen Kreisbürger werden möchte“ – auch wenn man erst ab 18 Jahren abstimmen darf.

Ein bisschen Spaß muss sein: Die Jugendrotzkreuzgruppe in Roxheim tobt sich während des Sommerfests auf der Hüpfburg aus, übt seit einem Jahr aber auch für den Ernstfall spielerisch Erste Hilfe. Foto: Christine Jäckel
Christine Jäckel

Spielerischer Ernstfall

Nicht nur in den Ferien, sondern schon seit einem ganzen Jahr ist die Jugendrotkreuzgruppe im ehemaligen Feuerwehrhaus in Roxheim aktiv. Alle zwei Wochen, immer montags von 16 bis 17 Uhr, üben sich die 15 Jungen und Mädchen im Alter von sechs bis elf Jahren spielerisch in Erster Hilfe. Mit ihren Betreuerinnen Sarah Bott, Andrea Blum, Anne-Kathrin Merz und Sina Münchow haben sie unter anderem geübt, wie man Verbände anlegt oder eine Person in die stabile Seitenlage bringt. Der Rettungswagen des DRK-Ortsverbands Hackenheim war zu Besuch, und dabei lernten die Kinder die Ausstattung kennen.

Für Ausgleich ist in der Betreuung, die häufig in kleinen Gruppen stattfindet, mit Basteln, Malen und Spielen immer gesorgt. Und in der Adventszeit haben sich die Jugendrotkreuzler mit einem schön dekorierten Fenster am Lebendigen Adventskalender beteiligt. Das Betreuerteam hatte sich vorab durch Weiterbildung beim DRK-Landesverband für die Bildung und Leitung der Jugendgruppe qualifiziert. Das besondere Angebot zieht auch Kinder aus den Nachbardörfern an.

Im Bad Kreuznacher Jobcenter gibt es einen Führungswechsel. Foto: Kilian
Markus Kilian

Wechsel im Jobcenter

Und wir bleiben beim Thema Arbeit und bei Rat und Tat für diejenigen, die im Kreis gerade keine Arbeit haben und Hilfestellungen benötigen. Beim Bad Kreuznacher Jobcenter übernimmt eine bekannte Personalie eine neue Position: Patricia Reidenbach wird zu Beginn des nächsten Jahres die Geschäftsführerin der Kreiseinrichtung, sie löst damit den langjährigen Chef Bruno Eckes ab. Die 56-jährige Kirnerin ist in der Viktoriastraße derweil keine Unbekannte, sondern schon seit 2005 im Jobcenter beschäftigt. Seit 2018 ist sie als Teamleiterin tätig. Davor war Reidenbach ab 1996 Mitarbeiterin im Sozialamt der Bad Kreuznacher Kreisverwaltung.

Große Leserschaft

Viel Arbeit kommt auf Duchroth zu, wenn es um die Energiewende mit Windkraftanlagen geht. Darüber hat nicht nur der „Oeffentliche“ schon mehrmals berichtet, sondern zuletzt auch das Magazin „#stadtvonmorgen“ der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ). Das Geschehen des 550 Einwohner kleinen Dorfs findet also eine große Leserschaft!

Ortsbürgermeister Jörg Schneiß und der Finanzexperte und Beigeordnete Daniel Juncker erklären darin nicht nur die Windkraftpläne, sondern schwärmen auch von Solarthermie und Nahwärmenetz – Hauptsache, umweltfreundlich. Und das interessiert sicher viele Leser über Duchroth hinaus. Für die Anschaffungskosten – vorsichtig auf bis zu 50 Millionen Euro geschätzt – sucht das Dorf am Gangelsberg übrigens noch Investoren. Auch dabei kann eine große Leserschaft ja nicht schaden …

Haben den Kunden der Tafel Kirn bei Hitze eine süße Abkühlung beschert (von links): Erster Kreisbeigeordneter Oliver Kohl, Kirns Stadtchef Frank Ensminger, Tafelleiterin Ellen Kriegel, Vadirito-Geschäftsführer Niklas Heblich und Kreiswirtschaftsförderer Andreas Steeg. Foto: Benjamin Hilger
Benjamin Hilger

Süßes bei der Tafel

Zum Schluss kommen wir zu ehrenamtlicher, zusätzlicher Arbeit: Die Kirner Eisdiele Vadirito hat bei der Kirner Tafel 130 Portionen Eis an die Kinder verteilt – und sorgte damit natürlich für strahlende Gesichter. Neben Vadirito-Chef Niklas Heblich haben der Erste Kreisbeigeordnete Oliver Kohl, Wirtschaftsförderer Andreas Steeg und natürlich das Team der Tafel um die Leiterin Ellen Kriegel bei der Aktion angepackt, auch Kirns Stadtbürgermeister Frank Ensminger und VG-Bürgermeister Thomas Jung halfen mit. Arbeit, die Spaß macht.

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