IGS Stromberg will noch stärker im Naturschutz ausbilden - Wie Projekte zu Pflanzen und Ernährung in der Praxis aussehen sollen
Klimaschutz in Stromberg: Schule setzt sich Nachhaltigkeit als wichtiges Lernziel
Für die IGS Stromberg gilt Bildung für nachhaltige Entwicklung. Foto: Jens Fink
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Von Ökologie als Wahlpflichtfach über Hochbeete bis zu LED-Beleuchtung: Die Schule möchte sich bald für die Bildung nachhaltiger Entwicklung zertifizieren lassen.

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Fast 900 Kinder und Jugendliche gehen auf die Integrierte Gesamtschule (IGS) in Stromberg. Fast 900 Menschen, die ihr Leben noch vor sich haben – und darin zig Entscheidungen für oder eben auch gegen das Klima treffen werden. Nachhaltigkeit hat dabei zahlreiche Aspekte: Ernährung, Mobilität, Konsum. Doch wie sieht das konkret aus? Das will man im Schulalltag herausfinden.

Denn die IGS hat sich die Kampagne Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) auf die Fahnen geschrieben. Zwei von mehr als 20 weiterführenden Schulen unter Kreisträgerschaft sind bereits BNE-zertifiziert – die IGS möchte bald folgen, zeigt schon seit Jahren Initiative im Umweltschutz.

Daher können etwa alle Schüler ab der sechsten Klasse das Fach Ökologie wählen – zusätzlich zum Biologieunterricht, wie die stellvertretende Schulleiterin Cathrin Boerckel im Kreisausschuss für Klima-, Umwelt- und Naturschutz schildert. Auch eine Umwelt-AG gehört mit zum Programm. Allerdings: Obwohl die Gruppe schon einiges auf die Beine gestellt habe, gehörten ihr zurzeit nur Schüler aus der 13. Klassenstufe an.

Das Gelernte sollen die Kinder und Jugendlichen unkompliziert in die Praxis umsetzen und bald in einem gestifteten Gewächshaus direkt Hand anlegen können. Wie wachsen Kräuter und Gemüsesorten? Wie erhalte ich den Boden gesund? Welche Bedingungen braucht der gelungene Anbau?

Die Pflege des Gewächshauses bezeichnet Boerckel als „ein schulisches Lernfeld, das man ausbauen kann“. Auf dem großen Schulhof des sollen auch Hochbeete entstehen. Salat, Kräuter oder Gemüsesorten, die dort und im Gewächshaus gedeihen, sollen direkt zum Mensaessen kommen.

Ernährung bildet einen weiteren Aspekt der nachhaltigen Bildung: Schülersprecher Vincent Blaha ist besonders das ungesunde Essensangebot im hauseigenen Kiosk ein Dorn im Auge. Nicht nur enthalten die Snacks häufig wenig Nährstoffe, auch verursachen sie eine Menge Verpackungsmüll, wie der Zwölftklässler schildert. „Vielleicht könnte man da mal den Lieferanten ändern“, sucht er nach Lösungen. Boerckel schlägt außerdem eine Müslibar vor. „Es gibt genug Kinder, die ohne Frühstück in die Schule kommen.“

Damit die IGS im Sommer nicht „brennt“, sind auch mehr Beschattungen ein Thema von Nachhaltigkeit. Auch will man am Eingang der Schule eine Blühwiese installieren, die Zulauf für Kleintiere und Insekten sein soll. „Konkrete, sichtbare Schritte sind für Schüler wichtig“, betont Boerckel. Dickes bringt zudem weitere Grünflächen ins Gespräch und spricht von „essbaren Grundstücken“.

Auch die Installation einer Fotovoltaikanlage steht zur Diskussion, genauso die Beleuchtung der Klassenzimmer auf LED-Technik umzurüsten ist Thema – auch wenn das Umbauarbeiten bedeuten würde, doch es lockt eine Förderung des Landes. „Wir sind dran“, verspricht da Klimaschutzmanager Simon Haas.

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