Klöße-Essen bei der AWO in Kirn – das gehört für viele Kirner einfach zum Programm, wenn in der Stadt was los ist. Insider wissen dann schon, dass sicherheitshalber vorbestellt werden sollte. Denn „Kloß mit Soß und leckerer Füllselfüllung“ ist meist schnell ausverkauft. So blieb von den 130 Klößen, die das AWO-Team anlässlich des Andreasmarktes am vergangenen Samstag vorbereitet hatte, keiner übrig. Gut so, denn die Zubereitung von Hausmannskost ist arbeitsintensiv, und die Kosten sind trotz starker Nachfrage insgesamt nicht zu decken, sagt die AWO-Vorsitzende Melanie Jung im Gespräch mit unserer Zeitung.
Ohne die Bürkle-Stiftung könnten wir das gar nicht anbieten.
Melanie Jung
Gekocht wird ja nicht nur an Festtagen wie Bauern- oder Andreasmarkt, sondern inzwischen wieder regelmäßig freitags. Obwohl dabei der Kostenbeitrag fürs Essen von bislang 4,90 auf 5,90 Euro angehoben wurde, legt die AWO noch drauf. „Ohne die Bürkle-Stiftung könnten wir das gar nicht anbieten,“ sagt Melanie Jung. Viele ältere Mitbürger haben das Freitagsessen als feste Veranstaltung „gebucht“. Meist geht es anschließend übergangslos zum Bingospiel mit Kaffee und Kuchen. Den gibt’s, wie Jung scherzt, „alle Tage mit G und mittwochs“. Und Kuchen heißt bei der AWO mindestens 300 Gramm, was leichter wiegt, ist ein Keks.
Geöffnet ist noch nicht wieder täglich, aber immerhin an drei Tagen. „Es wächst wieder,“ sagt Jung und hofft auf eine ähnliche Situation wie vor Corona. Die Pandemie hatte vieles kaputtgemacht in der Begegnungsstätte Wilhelm-Dröscher-Haus. Dort war vor Corona der regelmäßige Suppentag ein Renner am ersten Donnerstag im Monat.
Gemeinsam statt einsam
Im Oktober und November 2023 zog er nach langer Pause immerhin wieder mehr als 50 Essensgäste ins Dröscherhaus. Anfragen dazu hatte es zwischendurch etliche gegeben, aber der Aufwand war groß und die Nachfrage dann doch bei zwei, drei Anläufen nach Corona zu gering. „Gemeinsam statt einsam“ war das Motto, nachdem vor der Pandemie nicht nur Senioren, sondern auch viele Verwaltungsangestellte zum Suppentag kamen und zahlten, was ihnen das Essen wert war.
Die Küchenarbeit in der „schnuckeligen kleinen Küche“ und das Bedienen im großen Saal sind anstrengend und das AWO-Team im Durchschnitt schon etwas älter. Da freut man sich über tätige Mithilfe auch junger Leute. Konkret sucht man darüber hinaus für freitagvormittags eine versierte Küchenkraft, die von 8 Uhr bis zur Essenszeit mithilft. Es gibt jetzt einen neuen Heißluftofen, damit größere Chargen gekocht werden können. „Für die Küchenhilfe zahlen wir natürlich auch eine Aufwandsentschädigung“, sagt Melanie Jung. Wer Interesse hat, kann sich bei der AWO-Vorsitzenden telefonisch melden unter Telefon 0173/679 55 32 nach 18 Uhr.
Die AWO in Kirn ist mit gut 120 Mitgliedern einer der mitgliederstärksten Ortsverbände. Wer sich interessiert: Der Monatsbeitrag beträgt 3 Euro.