Im Februar hatten die Mitglieder des Werkausschusses beschlossen, die Lagerplätze für den anfallenden Klärschlamm auf den Kläranlagen Gutenberg und Ellerbachtal zu überdachen und die Dachfläche für die Energieerzeugung mit Fotovoltaik zu nutzen. Inzwischen liegen die Kostenschätzungen eines Planungsbüros für das Projekt vor, und sie liegen deutlich höher als von den Erstellern der Studie veranschlagt.
Allein die Überdachung an der Kläranlage bei Gutenberg ist mit einer halben Million angesetzt, die Studie war hier von 179.000 Euro ausgegangen. In dem Betrag von 529 600 Euro sind zwar die Planungskosten enthalten, für die Errichtung der Kollektoren sind aber noch einmal etwa 380 000 Euro anzusetzen. Beigeordneter Heinz-Martin Schwerbel schlug den Ausschussmitgliedern deshalb vor, vorläufig nur den Lagerplatz in Gutenberg zu überdachen, da dort das größere Problem mit nassem Klärschlamm besteht. In der Beratung wurde hervorgehoben, dass durch trockenen Schlamm langfristig Kosten für Transport und Entsorgung eingespart werden können.
Studie schlägt Erneuerung der Lüftungsanlage vor
Die geplante große PV-Anlage, die Strom für die Eigenversorgung liefern soll, wird zudem zu einer Energieeinsparung beitragen. In absehbarer Zeit sei auch mit einer entsprechenden Vorgabe zu rechnen, so die mehrheitliche Auffassung. Eine entsprechende Maßnahme an der Kläranlage Ellerbachtal ist mit 183.900 Euro veranschlagt, die Autoren der Potenzialstudie waren von 72.000 Euro ausgegangen. Die Studie zur energetischen Optimierung der Kläranlagen hatte außerdem vorgeschlagen, die 27 und 21 Jahre alte Belüftungstechnik zu erneuern.
Dabei wird mit Einsparungen durch deutlich niedrigeren Energieverbrauch in Höhe von 40.000 Kilowattstunden jährlich auf der Kläranlage Ellerbach und von 80.000 Kilowattstunden jährlich auf der Kläranlage bei Gutenberg gerechnet. Im Rahmen bleiben die Kosten für Kanal und Straßenbau in der Beethoven- und Mozartstraße in Argenschwang. Zum Angebotspreis von 1,19 Millionen Euro wurden diese beiden Lose vergeben. Die Erneuerung der Wasserversorgung wurde zum Angebotspreis von 52.769 Euro vergeben. Beide Ausschreibungsergebnisse lagen knapp unter der Kostenschätzung. In Bockenau muss die Pumpleitung von den Tiefbrunnen I und II zur Mühlenstraße erneuert werden. An der Graugussleitung Baujahr 1963 gab es schon mehrere Rohrbrüche. Die neue Leitung mit einer Länge von rund 740 Metern wird aus Polyethylen hergestellt. Die Maßnahme ist mit 250.000 Euro veranschlagt.
Pumpleitung in Wallhausen in der Kur
In Wallhausen ist ebenfalls eine Pumpleitung aus Grauguss aus dem Jahr 1973 zu erneuern. Die Pumpleitung führt von dem Tiefbrunnen am Sportplatz unter dem Gräfenbach hindurch zum Paierweg und von dort aus weiter zum Hochzonenbehälter Wallhausen. Im ersten Bauabschnitt soll die Leitung vom Tiefbrunnen bis zum Paierweg erneuert und dabei das Schwimmbad an das Ortsnetz angeschlossen und vom Tiefbrunnen selbst getrennt werden.
An unbebauten Grundstücken im Versorgungsgebiet der Werke wird ab Januar 2024 die Grundgebühr für den Wasseranschluss fällig. Sie beträgt für die Bauplätze, für die ein Hausanschluss gelegt wurde, monatlich acht Euro. Die Werke haben bisher etwa 220 unbebaute Baugrundstücke in dem Gebiet ermittelt, das sie mit Trinkwasser versorgen.