Kita kann sonst nicht voll ausgelastet werden
Kita in Neu-Bamberg: Zweiter Rettungsweg muss schnell her
Damit zum neuen Kitajahr weiterhin 40 Kinder die Kita Zwergenburg besuchen können, braucht es einen zweiten Rettungsweg. Foto: Josef Nürnberg
bj

Neu-Bamberg. Auf seiner letzten Sitzung vor den Sommerferien beschäftigte sich der Ortsgemeinderat nochmals mit der Anhebung der Hebesätze. Das Gremium ermächtigte Ortsbürgermeister Markus Müller, den Bau des zweiten Rettungsweges in der Kita ohne Rücksprache mit dem Gemeinderat auf den Weg zu bringen.

Die Gemeinde muss in Sachen Rettungsweg schnell handeln, damit sie auch zum neuen Kitajahr wieder 40 Kinder in ihrer Kita „Zwergenburg“ aufnehmen kann. Denn weil derzeit der zweite Rettungsweg fehlt, hat das Kreisjugendamt die Kitaplätze von 40 auf 35 reduziert. Jetzt muss alles sehr schnell gehen. Der beauftragte Architekt hat bereits eine Vorplanung erarbeitet, auf deren Basis der Bauantrag gestellt werden soll. Um keine Zeit zu verlieren, beauftragte der Rat den Ortsbürgermeister, den Bauantrag für die Gemeinde auf den Weg zu bringen.

Rat erhöht Steuersätze

Wie das Land seine Gemeinden knebelt, hat Neu-Bamberg erfahren müssen. Da das Land seine Nivellierungssätze angehoben hatte, sollten die Kommunen nachziehen. Das Amtsstädtchen sagte Nein, da die Gemeinde bereits 2022 die Hebesätze für seine Bürger erhöht hatte. Laut Ortsbürgermeister Müller habe die Gemeinde daraufhin einen „Brandbrief“ des Landesbetriebes Mobilität (LBM) erhalten. Der landeseigene Betrieb drohte in seinem Schreiben damit, dass es keine Zuschüsse mehr zu Straßenausbauten gebe, wenn die Gemeinde nicht die Hebesätze erhöhen würde. Darum biss der Rat am Montagabend in den sauren Apfel und erhöhte die Hebesätze. Dennoch hatten die Ratsmitglieder dabei die Situation ihrer Bürger im Blick und hoben die Hebesätze moderater an, als das Land seine Nivellierungssätze. So wird für dieses Jahr die Grundsteuer A um 40 Punkte auf 370, die Grundsteuer B um 55 Punkte auf 465 Punkte und die Gewerbesteuer um 15 Prozentpunkte auf 400 erhöht.

VG-Kämmerer Michael Eckes, der die Änderungen vorstellte, weil der Gemeinderat einen Nachtragshaushalt verabschieden musste, überraschte mit einer guten Nachricht: Durch das Plus bei den Gewerbesteuereinnahmen hat die Gemeinde bei der Einheitskasse der VG ein Guthaben von fast 750.000 Euro. „Wir sind von einer Nehmer- zu einer Gebergemeinde geworden“, freute sich der Ortschef. Der will trotz des Geldsegens weiter solide wirtschaften.

Früheres Feuerwehrhaus wird umgebaut

Das gilt auch für das nächste größere Bauvorhaben, den Umbau des ehemaligen Feuerwehrhauses. Von anfänglich geschätzten 40.000 Euro Umbaukosten über 150.000 Euro bis zur Exklusivlösung mit Baukosten jenseits der 200.000 Euro hat der Gemeinderat schon zahlreiche Varianten beleuchtet. Nun hat sich ein örtlicher Unternehmer, der auch das Architektenhonorar übernehmen wird, bereit erklärt, den Umbau zu übernehmen. Im Kern bleibt dabei nur das Torhaus erhalten, das auch als Buswartehäuschen genutzt werden soll. Das Gebäude selbst soll in offener Bauweise entstehen. Müller könnte sich dort einen Dorfbackes vorstellen. Mehr als drei Feste im Jahr möchte der Ortsbürgermeister dort nicht feiern, damit die Nachbarschaft nicht gestört wird.

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