Die Grundmauern der evangelischen Stiftskirche in Kirn, vormals Sankt Pankratius, wurden im Jahre 966 gelegt – also vor rund 1060 Jahren. Da mutet es seltsam an, dass nun das 130-jährige Bestehen des Gotteshauses mit einem Festgottesdienst gefeiert werden soll. Dazu lädt der Förderverein zur Erhaltung der evangelischen Kirchen für Sonntag, 16. März, 10 Uhr, ins Gotteshaus ein.
Eigentlich sollte vor fünf Jahren das Wiedererstehen gefeiert werden. Das hatte die Corona-Pandemie aber verhindert.

Die Kirche war 1875 durch das Hahnenbach-Hochwasser weitgehend zerstört worden. 15 Menschen verloren damals in Kirn ihr Leben. Der Mauerschwamm hatte das Kirchenbauwerk im Anschluss so beschädigt, dass das Langhaus wegen Baufälligkeit abgerissen werden musste. Die evangelische und katholische Kirchengemeinde einigten sich dann 1891 darauf, dass das unter französischer Besatzung 1681 eingeführte Simultaneum aufgelöst wurde. Mit Unterstützung der französischen Besatzung (1681 bis 1701) entstand in Kirn wieder eine katholische Gemeinde. Der Chorraum war für die Katholiken, das Langhaus für die Protestanten reserviert. Dazwischen gab es Gitter.
Förderverein wurde 2011 gegründet
1893 wurde der Grundstein für den Neubau des neugotischen Langhauses gelegt, und am 15. März 1895 wurde die Kirche wieder ihrer Bestimmung übergeben. Tausende kamen zu den Gottesdiensten, das Fassungsvermögen mit 1200 Menschen reichte nicht. Seither wurde die Kirche mehrfach aufwendig renoviert, unter anderem 1969 und 1993.
2011 wurde als Unterstützung der nötigen Maßnahmen der Förderverein evangelische Kirchen Kirn, Kallenfels und Meckenbach gegründet. 2014 half der Verein um den heutigen Vorsitzenden und damaligen Kirchbaumeister Karl-Heinz Buss mit erheblichen finanziellen Mitteln, den ersten Bauabschnitt an der Stadtbild beherrschenden Kirner Kirche zu realisieren. 2018 erfolgte dort der nächste Bauabschnitt, und ein weiterer ist erforderlich, um das einzigartige Kulturdenkmal der Stadt für die nächsten Generationen zu erhalten.
Superintendent Jörg Weber hält die Festpredigt
Auf diese Geschichte wird in seiner Festpredigt auch der Superintendent des Trierer Kirchenkreises, Dr. Jörg Weber eingehen. Weber ist gebürtiger Kirner und predigte in seiner Heimatstadt auch schon auf Kirner Platt. Vereinsvorsitzender Buss will bei dem Festakt auf einige interessante Begebenheiten rund ums Gotteshaus eingehen – unter anderem bezieht er sich auf das Buch des 2024 verstorbenen Kirner Historikers Uli Hauth: „Nah bei Gott und den Menschen“. Die Liturgie zelebriert Presbyteriumsvorsitzender Michael Heck, die Predigt hält Superintendentin Astrid Peekhaus.
Musikalisch umrahmt wird der Gottesdienst von Stefan Wasser an der Orgel und einem Bläser-Ensemble. Nach dem Gottesdienst freut sich der Förderverein bei einem kleinen Empfang im Chorraum auf schöne Gespräche und Begegnungen.