Den Christen soll es während der Feiertagsgottesdienste nicht kalt werden
Kirchen im Kreis Bad Kreuznach: An den Feiertagen wird geheizt
Damit das Jesuskind nun nicht in seiner Krippe frieren muss, hat ihm die Winzenheimer Küsterin auch ein warmes Mützchen gehäkelt.
bj

Kreis Bad Kreuznach. Die katholischen und evangelischen Kirchengemeinden heizen ihre Kirchen für die Feiertagsgottesdienste.

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Damit das Jesuskind nun nicht in seiner Krippe frieren muss, hat ihm die Winzenheimer Küsterin auch ein warmes Mützchen gehäkelt.
bj

In einem deutschen Weihnachtslied ist die Rede davon, dass Christus „mitten im kalten Winter, wohl zu der halben Nacht“ geboren wurde. Doch frieren müssen die Gläubigen, die in der Christnacht und an Weihnachten zum Gottesdienst gehen nicht. Denn sowohl die evangelischen als auch die katholischen Kirchengemeinden wollen ihre Kirchen über Weihnachten heizen, teils sogar auch an Silvester.

„Ohne Heizen geht es nicht, auch wenn für Weihnachten zweistellige Plusgrade vorhergesagt sind. Denn die Kirchengebäude sind träge und erwärmen sich nur langsam“, weiß Pfarrer Christian Schucht, der zurzeit der Vakanzverwalter für die evangelische Kirchengemeinde Meisenheim und Raumbach ist.

Raumtemperatur wird auf 14 Grad hochgefahren

Die Schlosskirche in Meisenheim wird Weihnachten geheizt. Bisher lag die maximale Temperatur bei 10 Grad. An den Feiertagen wird die Raumtemperatur auf 14 Grad hochgefahren. „Die Kirche hat eine Wärmedämmung, da ist jeder Kühlschrank besser“, sagt Schucht. Im Mittelschiff gibt es eine Sitzheizung. Mit Decken lässt es sich dort aushalten, meint der Seelsorger. Er empfiehlt den Männern, ihre Mützen aufzubehalten. „Wo steht geschrieben, dass Männer in Kirchen keine Mützen tragen dürfen?“, fragt Schucht. Für das Heizkostensparen setzt er auf das Verständnis der Gläubigen. „Jedes Grad weniger ist bares Geld.“

Auch die evangelische Kirchengemeinde Kirn, die bisher komplett in ihr Gemeindehaus ausgewichen war, wird zumindest die Christvesper in der Kirche feiern. „Wir sind froh wieder einmal in der Kirche zu sein, denn viele Menschen haben einen Bezug zur Kirche“, sagte der Vorsitzende des Presbyteriums, Michael Heck.

Auf erwärmte Kirchen können sich auch die Katholiken im rheinhessischen Teil des Kreises Bad Kreuznach freuen, die wie der Stadtteil Planig zum Bistum Mainz gehören. Hier hatte Bischof Peter Kohlgraf angeordnet, die Kirchen nicht zu heizen. Viele Gemeinden hielten sich an die Anordnung des Bischofs. Nun kam pünktlich zu Weihnachten die Lockerung. In Pfaffen-Schwabenheim wird die Kirche definitiv geheizt sein. Gleiches gilt für die Kirchen in Hackenheim, Planig und Volxheim.

13 Grad kann man gut aushalten.

Pfarrer Michael Kneib (Pfarrei Heiligkreuz)

Ganz so restriktiv wie die Energiesparvorgaben im Bistum Mainz bisher gehandhabt wurden, waren sie im benachbarten Bistum Trier nicht. In den Kirchen der Pfarrei Heiligkreuz werden sonn- und feiertags die Gotteshäuser auf 13 Grad geheizt. Werktags hingegen sind es 8 Grad. „13 Grad kann man gut aushalten“, sagt Pfarrer Michael Kneib. Allerdings gibt es derzeit in den Kirchen St. Wolfgang und St. Nikolaus keine Öffnungszeiten außerhalb der Gottesdienste. Auch in den pfälzischen Teilen des Kreises, die zum Bistum Speyer gehören – wie Feilbingert und Hallgarten – werden die Heizungen der Kirchen kurz vor dem Gottesdienst angemacht.

Auf ihre Kirche freuen sich auch die evangelischen Christen in Bad Sobernheim. Bisher hatten sie ihre Gottesdienste im Gemeindehaus gefeiert. Zum Fest gibt es ein Wiedersehen in der Kirche. Pfarrerin Ulrike Scholtheis-Wenzel verspricht an den Festtagen Gottesdienste mit Christbaum und all den lieb gewonnenen Traditionen in einem Raum, wie ihn nur eine Kirche bieten kann. Bis zur ökumenischen Jahresabschlussandacht an Silvester wollen die Christen in ihrer geheizten Kirche feiern.

Ein Knopfdruck genügt, und die Winzenheimer Kirchenheizung sorgt für wohlige Wärme.
bj

Für die Weihnachtsgottesdienste der evangelischen Kirchengemeinde Bad Kreuznach werden ebenfalls die Kirchen geheizt sein. Die Kirchengemeinde Bad Kreuznach hatte aufgrund der Energiekrise seit Beginn der Heizperiode ihren Energieverbrauch stark gedrosselt, Gemeindeveranstaltungen auf bestimmte Wochentage konzentriert und die Winterkirche eingeführt: Gottesdienste wurden teilweise ins Gemeindehaus verlagert und die Kirchen nur schwach oder gar nicht beheizt und Decken verteilt. „Zu Weihnachten und zum Jahreswechsel sollen die Kirchen angenehm warm sein“, teilt Pfarrer Claus Clausen mit.

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