Das Kreisstraßenbauprogramm soll die schlimmsten Schäden beseitigen, kann aber längst nicht alle angehen
Kaputte Straßen und Bauwerke im Kreis: Löchern, Rost und Brückenfraß auf der Spur
Straßenschäden in Baden-Württemberg
Wo Wetter, Frost und Belastung den Straßen derart zugesetzt haben, besteht dringender Sanierungsbedarf. Foto: Bernd Weißbrod/dpa
Bernd Weißbrod. picture alliance/dpa

Kreis Bad Kreuznach. Weite Teile des Straßennetzes inklusive der Brückenbauwerke sind marode – zumindest gefühlt. Ein Teil dieser Sanierungsfälle soll im Kreisstraßenbauprogramm 2024 bis 2028 repariert werden. So sieht es die mittelfristige Planung vor, die jetzt im Ausschuss für Regionalentwicklung und Infrastruktur vorgestellt und abgestimmt wurde.

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Vor einem Jahr wurde das Programm für 2024 beschlossen und zumindest teilweise umgesetzt. In die Planung für 2025 wurden daraus allerdings verschoben: Ausbau der Kreisstraße (K) 08 in der Ortsdurchfahrt Meckenbach, zweiter Bauabschnitt der K 16 in der Ortsdurchfahrt Seesbach, der Erneuerung von drei Stützmauern bei Niederhausen und dort der erste Bauabschnitt der Fahrbahnerneuerung, sowie der Ortsdurchfahrt und Fahrbahnsanierung an der K 65 zwischen Meisenheim und der Kreisgrenze.

Das Gesamtprogramm 2024 bis 2028 umfasst ein Gesamtvolumen von 19,245 Millionen Euro. Dazu wird eine Förderung in Höhe von 12,674 Millionen Euro erwartet. Der entsprechenden Haushalts- und Investitionsplanung für das Jahr 2025 stimmte der Ausschuss ebenso wie dem Programm 2024 bis 2028 einstimmig zu.

Diplom-Ingenieurin Tina Friese vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) erläuterte, wie die Straßen und Bauwerke geprüft und in Bewertungsklassen eingeteilt werden. Daraus ergibt sich dann die Dringlichkeit und Priorität der Baumaßnahmen. Alle fünf Jahre werden die Straßen mit einem Spezialfahrzeug befahren, das mit einer Messeinheit und Spezialkameras ausgerüstet ist. Bei Bauwerken wie Brücken und Stützmauern wird alle drei Jahre eine Prüfung vorgenommen und eine Bewertungsklasse errechnet.

17 Maßnahmen stehen insgesamt auf der aktuellen, mittelfristigen Sanierungsliste für den Kreis, darunter zwölf Straßen (fünf Ortsdurchfahrten und sieben freie Streckenabschnitte), dazu vier Bauwerke und eine Felssicherung.

Tina Friese stellte im Ausschuss einige Vorhaben exemplarisch vor.

  • K 15 Ortsdurchfahrt Schwarzerden, Belastung von 349 Kfz pro Tag, Vollausbau auf 900 Meter Streckenlänge, Kostenanteil Kreis: 1,4 Millionen Euro
  • K 51 Ortsdurchfahrt Braunweiler, Belastung von 345 Kfz pro Tag, Ausbau auf 190 Meter für 230.000 Euro (Kreisanteil)
  • K 3 Freie Strecke zwischen Hahnenbach und Hennweiler, 574 Pkw pro Tag, 1700 Meter Ausbaulänge, 930 00 Euro Kreisanteil
  • K 61 (zwischen K 59 und K 58) bei Schlossböckelheim, Erneuerung der Felssicherung wegen Gefahr von Gesteinsabgängen, 250 Meter Länge, bis zu 14 Meter Höhe, von den Kosten über 415.000 Euro trägt zwei Drittel der Kreis und ein Drittel die Deutsche Bahn
  • K 9 Brückenbauwerk über die Bahnstrecke in Hochstetten. Die Plattenbrücke aus dem Baujahr 1962 ist in sehr schlechtem Zustand, sie muss abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt werden. Für die nur 9,8 Meter lange und 6,9 Meter breite Brücke wird mit Neubaukosten von 1,4 Millionen Euro gerechnet. Zu der Maßnahme gehört auch eine Aufweitung des Einmündungsbereichs K 9/B 41.

Die Ausschussmitglieder hatten einige Detailfragen zu Tina Frieses Ausführungen. Zum Beispiel die, ob bei Feilbingert nicht die in der Planung angegebene K 84 für 770.000 Euro repariert werden soll oder nicht eher die K 83.

Nach Sanierung und Ausbau sollen einige Straßen von Kreis- zu Gemeindestraßen abgestuft werden. In diesem Zusammenhang wurde gefragt, ob die Gemeinden die Straßen dann aus Kostengründen zeitnah zu Wirtschaftswegen weiter abstufen können. Dies wurde allerdings wegen einzuhaltender Fristen und Förderbedingungen verneint.

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