Berufswettbewerb in Entenpfuhl
Junge Leute zeigen Können im Umgang mit der Motorsäge
Die Motorsäge ist bei den künftigen Forstwirten gewissermaßen der verlängerte Arm, der Baumstämme sicher zerteilt.
Josef Nürnberg

Beim zweitägigen Berufswettbewerb der Deutschen Landjugend mit Auszubildenden zum Forstwirt aus ganz Rheinland-Pfalz, zeigten die jungen Leute ihr Können mit der Motorsäge und mussten ihr theoretisches Wissen beweisen.

Kerbschnitt oder Präzisionsschnitt, wer bei diesen Begriffen glaubt, im Wald zu stehen, der liegt richtig. Denn im Rahmen eines zweitägigen Berufswettbewerbs der Deutschen Landjugend mit Auszubildenden zum Forstwirt aus ganz Rheinland-Pfalz mussten diese einen Parcours mit insgesamt acht unterschiedlichen Stationen durchlaufen, bei denen es um Schnitttechniken mit der Motorsäge- als auch um praktische Fertigkeiten und theoretisches Wissen ging.

Beinahe in der Mitte von Rheinland-Pfalz gelegen, ist das Forstamt Entenpfuhl geradezu prädestiniert den Wettbewerb auszurichten. Die Ernsthaftigkeit mit denen die jungen Forstwirte, darunter auch Forstwirtinnen, den Parcours angingen, war beeindruckend. Voll konzentriert, was bei einem Werkzeug wie der Motorsäge sicherlich gut ist, galt ihr Einsatz alleine den gestellten Aufgaben. Schließlich kommen die besten von ihnen in die nächste Runde, die bei der Deula in Bad Kreuznach stattfindet. Am Ende könnte dann der Bundeswettbewerb stehen.

Kerbschnitt oder Präzisionsschnitt, wer bei diesen Begriffen glaubt, im Wald zu stehen, der liegt richtig.
Nürnberg Josef. Josef Nürnberg

Wer den jungen Leuten des dritten Lehrjahres am Donnerstag zuschaute, der spürte, da sind Praktiker am Werk, die gelernt haben anzupacken. Schnitt- und Fälltechniken – auch unter schwierigsten Bedingungen – waren kein Problem für die jungen Leute, die mit der Rundpfeile stets die Kette „messerscharf“ zum Einsatz brachten. Wenn überhaupt haperte es bei theoretischen Aufgaben, wie bei Bestimmungsübungen der Baum- und Straucharten oder den Kurzvorträgen, wie Nico Kropp, sowie Ralf Beck (beide langjährige Forstwirtschaftsmeister und Ausbilder) berichten. Alfred Zimmer vom Waldbildungszentrum Hachenburg, in dessen Hände die Gesamtorganisation lag, und der Leiter des Forstamtes Soonwaldes, Konrad Leicht, unterstrichen, dass der Beruf des Forstwirtes ein höchst anspruchsvoller Beruf ist, der insbesondere in Zeiten des Klimawandels großes Engagement und ein gehöriges Wissen von den späteren Forstwirten erfordert. „Sie sehen im Revier, welche Baumarten sich gut an verändernde Klimaverhältnisse anpassen. Die Azubis von heute sind diejenigen, die in einigen Jahren mit entscheiden, wie der Wald der Zukunft aussehen soll“, weiß Michael Veeck vom Forstamt Soonwald.

Als erfahrener Forstwirtschaftsmeister weiß Kropp, dass Forstwirte gesucht werden. Wobei die Entscheidung, bei Landesforsten eine Ausbildung zum Forstwirt zu machen, keine Einbahnstraße ist. Finanziell liegen Forstwirte wie alle handwerklichen Berufe unter dem, was in der Industrie gezahlt wird, doch befindet man sich als Forstwirt nicht in einer beruflichen Sackgasse. Mancher hat als Forstwirt begonnen, studierte danach Forstwirtschaft und leitete am Ende so manches Forstamt. Das Forstamt Bad Sobernheim bietet mehrere Möglichkeiten an, in die vielfältigen Aufgaben des Forstamtes hinein zuschauen. So lädt das Forstamt unter anderem zu Schüler-Praktika aber auch zum Girls-Day ein. Dass man versteht, junge Menschen für den Wald zu begeistern, beweist das Forstamt bereits seit 50 Jahren als Ausbildungsforstamt.

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