Publizist diskutiert am 9. Juli auf Einladung der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit (GJCZ) mit Julia Klöckner
Judenhass ist das Thema: Michel Friedman kommt nach Bad Kreuznach und diskutiert mit Julia Klöckner
Freuen sich auf die Veranstaltung mit Michel Friedman und Julia Klöckner: Bernhard Lehnart (von links), Valeryan Ryvlin, Matthias Baden, Markus Becker und Abigaijl Bock, allesamt im Vorstand der GJCZ. Ex-Landrat Franz-Josef Diel (3. von links) ist ebenfalls ein Unterstützer. Foto: Marian Ristow
Marian Ristow

Bad Kreuznach. Der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit (GJCZ) in den Landkreisen Bad Kreuznach und Birkenfeld ist ein echter Coup gelungen: In vor allem für Mitbürger jüdischen Glauben stürmischen Zeiten kommt Michel Friedman, Publizist, Talkmaster, Jurist und Philosoph, nach Bad Kreuznach. Dort trifft der 68-Jährige im Haus des Gastes auf die CDU-Bundestagsabgeordnete Julia Klöckner.

Der Abend titelt unter „Antisemitismus und Judenhass – Herausforderung für unsere Gesellschaft“ und wird aus drei Teilen bestehen: Friedman liest zunächst aus seinen beiden Büchern „Fremd“ und „Judenhass“. Danach diskutieren Klöckner, die studierte Theologin ist, der deutsch-israelischen Gesellschaft angehört und mit Friedman schon länger freundschaftlich verbunden ist, und er über die Herausforderungen dieser Tage. Das Leben für die in Deutschland lebenden Juden hat sich nach dem Hamas-Angriff am 7. Oktober grundlegend verändert. Als dritter Teil will man mit dem Publikum ins Gespräch kommen und sich gemeinsam dem äußerst komplexen Thema annehmen.

Friedman polarisierte als Talkmaster

Michel Friedman, der vielen noch in seiner Rolle als stets polarisierender und pointierter Talkmaster ein Begriff ist, nach Bad Kreuznach zu bekommen, ist gar nicht so einfach. „Ohne die Kontakte von Julia Klöckner wäre das nicht gegangen“, erzählt Franz-Josef Diel, der von 2009 bis 2017 Landrat des Kreises Bad Kreuznach war und sich immer für den christlich-jüdischen Dialog eingesetzt hat. Das Klima für deutsche Juden habe sich einfach verändert.

Sicherheitskonzept notwendig

Dementsprechend hoch seien die Anforderungen an eine solche Veranstaltung. Ohne ein ausgefeiltes Sicherheitskonzept und Personenschutz geht nichts. Das Thema Sicherheit spielt auch im Alltag der jüdischen Gemeinde ein bedenklich große Rolle. Valeryan Rivlin, im Vorstand der GJCZ und zudem Vorsteher der jüdischen Gemeinde für Bad Kreuznach-Birkenfeld, kann davon nur zu gut berichten. In der Synagoge in der Alzeyer Straße sind gerade einige sicherheitsbedingte Umbauten erfolgt. Alltag im Juni 2024 in Deutschland.

Friedman-Besuch nur Auftakt

In den vergangenen beiden Jahren habe die GJCZ eher nach innen gewirkt, berichtet deren Vorsitzender Markus Becker. Diese Zeit sei nun aber vorbei: „Wir wollen das, was uns bewegt, nach außen tragen.“ Die Veranstaltung mit Michel Friedman bilde den Auftakt einer Vortrags- und Diskussionsreihe. Das große Ziel der Gesellschaft: Zeigen, dass es jüdisches Leben in der Stadt gibt, und dass ein friedliches, respektvolles Miteinander möglich ist.

Die Veranstaltung findet am Dienstag, 9. Juli, um 19 Uhr im Haus des Gastes in Bad Kreuznach statt. Der Eintritt ist frei. Anmeldung unter Telefon 0671/279 89.

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