Jörg Maschtowski fordert eine Bürgerbefragung der Bad Sobernheimer zum geplanten Windpark im Waldgebiet Zollstock und wünscht sich von Verbandsgemeindebürgermeister Uwe Engelmann, Stadtbürgermeister Roland Ruegenberg und den beiden Räten, eine solche Bürgerbefragung auf den Weg zu bringen. Maschtowski sitzt seit vielen Jahren für die Christdemokraten in Stadt- und VG-Rat. Doch seine Initiative zu einer Bürgerbefragung „Keine Windkraftanlagen im Wald“ will er unabhängig von seiner Partei angehen.
Maschtowski: Ökolotisch und ökonomisch unsinnig
„Erstaunlich viele Bürger teilen meine Meinung zu diesem Thema“, sagt Maschtowski, der sich seit Jahren gegen Windenergieprojekte in der Region ausspricht. Der Wald sei das wertvollste, das die Bürger haben, und es ist aus seiner Sicht ökologisch und ökonomisch unsinnig, Wald für Windräder zu roden. Er sieht auch die Gefahr, dass der Heil- und Aktivwald im Bad Sobernheimer Stadtforst durch den geplanten Windpark stark beeinträchtigt oder gar zerstört werde.
Gründung einer Bürgerinitiative?
Er denkt zugleich über die Gründung einer Bürgerinitiative gegen den Windpark Zollstock nach, sagte er im Gespräch mit dem Oeffentlichen Anzeiger.
Wie berichtet hatte der Bad Sobernheimer Stadtrat im Juli mit großer Mehrheit – bei nur zwei Gegenstimmen aus der CDU und einer aus der Wählergruppe Ruegenberg – dem Windpark mit bis zu acht Windrädern auf den Gebieten der Ortsgemeinden Monzingen, Nußbaum und der Stadt zugestimmt. Konkret geht es um eine Fläche nördlich der Felkestadt und südlich des Industrie- und Gewerkegebiets Pferdsfeld links und rechts der Kreisstraße 20.
Bis zu fünf Anlagen auf Sobernheimer Gebiet
Die RWE will dort Windräder des Herstellers Siemens Gamesa errichten, die eine Nabenhöhe von 165 Metern, einen Rotordurchmesser von 170 Metern und eine Gesamthöhe von 250 Metern haben. Jedes Windrad hat eine Nennleistung von 6,6 Megawatt. Zwei sollen auf Nußbaumer Gemarkung stehen, eines auf Monzinger und bis zu fünf Anlagen auf Bad Sobernheimer Grund. Die zu erwartenden Einnahmen für den Stadthaushalt liegen bei mehr als einer Million Euro jährlich. Voraussichtlich werden sich diese Pachteinnahmen ab 2026 im Etat der Felkestadt niederschlagen.
Gremien haben den Plänen bereits zugestimmt
Alle Flächen sind im Windkraftplan der VG Nahe-Glan als Eignungsflächen ausgewiesen. Zudem gilt seit 2023 das neue „Gesetz zur Erhöhung und Beschleunigung des Ausbaus von Windenergieanlagen“ des Bundes, sodass alle politischen Ebenen inzwischen bereits grundsätzlich grünes Licht für das Windparkprojekt gegeben haben.