Die verrosteten alten Stahlrohre mit den Versorgungsleitungen wie Wasser-, Strom-, Gas- und Telefonleitung sowie eine nicht näher definierbare Leitung wurden per Kran gesichert, entfernt, zerlegt und abgelegt. Die Leitungen selbst sind längst gekappt und anderweitig verlegt. Mit der Zusammenarbeit der betroffenen Unternehmen, Stadtwerke und Telekom, die die Entsorgungskosten für ihre Leitungen tragen, und der Bahn war Tiefbauamtsleiter Philipp Geib hochzufrieden. Beauftragt waren die Verheyen-Ingenieure, Metallbau Lang aus Bad Kreuznach, den Kran stellte die Firma Kappler.
Die Arbeiten an einem solch sensiblen Bauwerk, das zumal noch über Bahngleise führt, sind diffizil. Es gelten erhöhte Sicherheitsbestimmungen. So konnte zunächst ab 22 Uhr nur über Bahngleis eins gearbeitet werden. Die Entfernung der Rohre mittels eines riesigen Krans konnte erst nach Mitternacht beginnen, als der Zugverkehr eingestellt war. Die Brücke ist jetzt erst einmal von einer Zentnerlast befreit, die Prüfung ihrer Tragfähigkeit stand aber erst in der Nacht auf Mittwoch an. Sie ist entscheidend dafür, ob die Brücke weiter offen bleiben kann oder gesperrt werden muss. Außerdem wurden Diagonale an der Brückenunterseite entfernt. Von ihnen hatten sich schon Teile gelöst und waren ins Gleisbett gestürzt.
Zum dritten Mal hintereinander wurde die Prüfung jetzt fällig. Laut Geib kostet das die Stadt jedes Mal 16.000 bis 20.000 Euro. Hätte man schon vor Jahren eine neue Brücke eingesetzt, würde es mittelfristig deutlich billiger werden. Allerdings müsste sie 1,50 Meter höher werden, falls die Deutsche Bahn die Nahestrecke doch noch elektrifizieren will. Außerdem weiß keiner, wie es dann auf der Südseite am Kohlenweg weiter geht (Stichwort: Ost-West-Entlastungsstraße).