Ein bisschen Vorfreude können sich die Feuerwehrtrupps in Merxheim und Odernheim schon erlauben. Denn mit etwas Glück bekommen beide Einheiten bald nicht nur neue Löschfahrzeuge, sondern Katastrophenschutzlöschfahrzeuge im Wert von 376.000 Euro.
Allerdings sind bis dahin noch einige organisatorische und finanzielle Voraussetzungen zu schaffen, wie Verbandsgemeindebürgermeister Uwe Engelmann (SPD) im VG-Rat Nahe-Glan erläuterte. Denn eigentlich, so die Haltung der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) stehen beiden Einheiten nur sogenannte Mittlere Löschfahrzeuge (MLF) für rund 300.000 Euro zu und keine Katastrophenfahrzeuge des Typs LF 20 Kat S und sie werden auch nur in dieser Höhe vom Land bezuschusst – mit jeweils 58.000 Euro.
Für Wald- und Flächenbrände einsetzbar
Nun hat die Merxheimer Wehr allerdings nach Einschätzung aller Verantwortlicher der VG Bedarf für das höherwertige Fahrzeug, in dem mit neun Personen nicht nur drei mehr Platz finden als in Standardwagen, sondern das auch 1200 Liter Wasser statt 1000 Liter fasst. Weiterer wichtiger Unterschied: Es ist geländegängig und daher anders als das Standardmodell für Wald- und Flächenbrände einsetzbar. Und nicht zuletzt hat sich die VG für diesen Fahrzeugtyp bereits an einer gemeinsamen Ausschreibung mit dem Kreis und der Stadt Mainz beteiligt, so dass der Kaufpreis fix ist und die Lieferung schon 2025 erfolgen kann. Denn ursprünglich, so erläuterte Engelmann, hatte die ADD 2022 ihre Zustimmung zu dem vom VG-Rat geplanten Fahrzeugkonzept signalisiert – woraufhin die VG bei der Sammelausschreibung mit eingestiegen war.
Als im März bekannt wurde, dass die Merxheimer sich von dem gewünschten Fahrzeugtyp verabschieden müssen, war der Unmut dort groß. „Sie hatten sich bereits auf das bessere Fahrzeug eingestellt“, so Engelmann. Doch nach einigem Hin und Her sieht es jetzt so aus, als ob dank der Unterstützung durch den dortigen Feuerwehrförderverein der Wunschtyp wieder in greifbare Nähe gerückt ist. 30.000 Euro wollen die Förderer dazu geben, so dass der Unterschied zum Standardfahrzeug auf nur mehr 11.000 Euro schrumpft.
Beteiligung der Fördervereine
In diese Diskussion ist auch die Odernheimer Wehr eingestiegen, deren Förderverein ebenfalls 30.000 Euro zusteuern will. Denn auch dort war ein Katastrophenfahrzeug vorgesehen, und auch dort will die ADD nur das Standardmodell mitfinanzieren. Die Beteiligung der Fördervereine ist aus Sicht des VG-Rats eine salomonische Lösung, der den Plänen einstimmig zustimmte und die Mehrkosten von 22.000 Euro für die beiden Wagen über den Haushalt aufbringen will.
Allerdings gibt es noch ein paar Unwägbarkeiten: Noch steht die Zustimmung der ADD zu dieser Lösung aus, es gibt bislang nur mündliche Zusagen der Fördervereine und die finale Bestätigung des Kaufpreises durch den Hersteller muss ebenfalls noch eingeholt werden.
Lieferzeit von 30 Monaten
Wehrleiter Lother Treßel hatte zuvor berichtet, dass eine belastbare Aussage über den Preis für ein Standardfahrzeug letztlich immer erst nach einer Ausschreibung möglich sei, und Kostensteigerungen wahrscheinlich. Außerdem müsse man dann mit einer Lieferzeit von 30 Monaten rechnen.
Die Merxheimer freuen sich bereits darauf, ihren 30 Jahre alten Wagen auszumustern. Die Odernheimer, die ein modernes MLF besitzen, werden dieses dann nach Daubach abgeben. Also gibt es noch eine dritte Wehr, die sich freuen kann, wenn alles wie geplant klappt.