Die Interkulturellen Wochen sind aus Sicht der Akteure angesichts der Tragik von Solingen möglicherweise noch wichtiger als in vergangenen Jahren. Sollen sie doch den Dialog zwischen den unterschiedlichen Kulturen und Religionen befördern, so der Tenor während des Pressegesprächs.
Deutliche Worte fand Sozialdezernent Markus Schlosser, der nicht nur eine Fortführung des Projektes „Soziale Stadt – Pariser Viertel“ forderte, sondern den Protest von Anwohnern zur möglichen Flüchtlingsunterkunft in der Hofgartenstraße kritisch kommentierte. „Hier werden der Denkmal- und der Brandschutz ins Feld geführt, dabei geht es doch um ganz andere Dinge“, mutmaßte Schlosser.
Auftaktfest diesmal auf dem Kornmarkt
Die Interkulturellen Wochen sollen Integration fördern. Dass das Zusammenleben und -wachsen der unterschiedlichen Kulturen für Bad Kreuznach wichtig ist und sichtbar werden soll, steht dann auch für die 45 Akteure der Interkulturellen Wochen außer Zweifel. Nicht zuletzt darum zieht man mit dem Auftaktfest am Samstag, 7. September, von der Pauluskirche an den Kornmarkt um. „Dort erreichen wir auch mehr Laufpublikum“, hofft Dirk Basmer, der bei der Stadt für Integration zuständig ist. Aus Sicht der Akteure sei es wichtig, dass Passanten gewissermaßen im Vorbeigehen aufmerksam würden und die Möglichkeit hätten, zu sehen, wie bunt Bad Kreuznach sei.
Im besten Fall, so Schlosser, nehmen sich Passanten Zeit, um mit Flüchtlingsgruppen ins Gespräch zu kommen. Denn auch der Sozialdezernent weiß, dass in der Kurstadt Integration längst nicht überall funktioniert. Darum sei es so wichtig, die Stadtteilarbeit weiterzuführen. „Das sind auch keine freiwilligen Leistungen, was auch eine ADD verstehen müsste“, erklärte Schlosser. Die Interkulturellen Wochen 2024 bieten vielfältige Gelegenheiten, „Neue Räume“ für interkulturelle Begegnungen zu schaffen, um gemeinsam eine offene und respektvolle Gesellschaft zu gestalten.
Vielfältiges Programmangebot
Schlosser lädt alle Bürger ein, an den Veranstaltungen teilzunehmen und dadurch aktiv zum interkulturellen Dialog mit beizutragen. „Mein Dank gilt allen teilnehmenden Vereinen, Organisationen und Initiativen der AG Interkulturellen Wochen für das gewohnt große Engagement bei der Organisation und Gestaltung des sechswöchigen Programms“, erklärte der Sozialdezernent. Die Veranstaltungen in den kommenden Wochen sind vielfältig. Zum Eröffnungsfest am 7. September werden interkulturelle Tanz-, Musik- und Folkloregruppen dabei sein. Neben dem Auftritt des Café Bossa Quartetts gibt es kulinarische Spezialitäten aus verschiedenen Ländern zu probieren.
Aus aktuellem Anlass, wie es im Pariser Viertel künftig weitergeht, liegt in diesem Jahr ein Augenmerk auf diesem Quartier. Das Quartiersmanagement lädt darum für Freitag, 13. September, ins Quartierszentrum zum „besonderen Nachbarschaftscafé“ mit Kunst, Musik und kulinarischem Buffet ein. Danach wird beim Forum „Pariser Viertel – wie weiter?“ anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Stadtteilvereins eine Bilanz gezogen, und es wird die zukünftige Entwicklung des Viertels diskutiert. Ein besonderer Programmpunkt ist auch die Kreideaktion zum Tag des Flüchtlings am 27. September. Die Aktion von Aktiv für Flüchtlinge 2.0 lädt alle ein, ihre Spuren in der Stadt zu hinterlassen und sich kreativ mit dem Thema Flucht und Integration auseinanderzusetzen.
Weitere Informationen im Internet unter der Adresse www.bad-kreuznach.de/familie-bildung-soziales/integration/interkulturelle-woche