Mitte September ist am Amtsgericht Bad Kreuznach ein Insolvenzantragsverfahren gestellt worden. Das Weingut ist seit Anfang des 17. Jahrhunderts in Familienbesitz und mit rund 40 Hektar eines der größeren Weingüter im Anbaugebiet Nahe. Die Inhaber des Weingutes, die beiden Brüder Paul Christian und Rudolf Karl Ludwig Anheuser, haben das Unternehmen 2004 aus der Insolvenz ihres Vaters herausgekauft, des vor drei Jahren verstorbenen CDU-Stadtratsmitglieds und Winzers Peter Anheuser, der als „Ochs“ bekannt war. Sie führen das Weingut in der 14. Generation.
Zu den Gründen der Insolvenz und Plänen, wie es weitergehen soll, wollten sich weder Paul Anheuser noch Insolvenzverwalterin und Rechtsanwältin Annemarie Dhonau aus Bad Kreuznach äußern. Beide erklärten aber übereinstimmend, dass an einem tragfähigen Zukunftskonzept gearbeitet und das Weingut erhalten werden soll. „Alle Geschäfte laufen in vollem Umfang weiter“, sagte Anwältin Annemarie Dhonau. Wichtig sei zunächst gewesen, die Ernte einzufahren, was auch noch vor der Eröffnung des Insolvenzverfahrens geschehen sei. „Denn das ist der Ertrag eines Jahres“, verdeutlichte die Rechtsanwältin. Auch werden nach wie vor Fachmessen besucht, unberührt vom Insolvenzverfahren.
Dass der Geschäftsbetrieb weitergeht wie zuvor, ist auch auf der Internetseite des Weinguts zu sehen. Dort sind für den 16. und 17. November Tage der offenen Tür angekündigt und die Teilnahme am Bad Kreuznacher Nikolausmarkt vermerkt. Die OHG beschäftigt nach Angaben von Annemarie Dhonau zurzeit einen Mitarbeiter und ansonsten Saisonarbeitskräfte. „Wir wollen die 400 Jahre voll machen“, sagte Paul Anheuser. Doch bevor noch kein endgültiges Konzept erarbeitet ist, werde man sich nicht zu weiteren Plänen äußern.