Unterstützt von einem Planungsbüro entwickelt die Ortsgemeinde das Baugebiet selbst. Erschlossen von einer Stichstraße sollen rechts und links davon Einzelhäuser sowie Doppelhaushälften entstehen. Die gestalterische Form der Hausdächer soll relativ offen bleiben. Als Farben für die Dächer sollen schwarz, rot, anthrazit und braun zulässig sein, jedoch keine reflektierenden Dachflächen.
Verhindern möchte die Gemeinde zudem, dass Schottergärten angelegt werden. „Wir wollen keine Gärten des Grauens“, beschreibt es Volker Müller-Späth, der Vorgänger von Torsten Strauß im Amt des Ortsbürgermeisters. Auch Kunstrasen soll verboten sein.
„Die Gemeinde entwickelt das Gebiet selbst, um eine vernünftige innerörtliche Entwicklung sicherzustellen und vorrangig den Nachkommen von alt eingesessenen Bürgern die Möglichkeit zu bieten, sich in ihrem Heimatort niederzulassen und hier zu bauen“, meint Strauß. Erschließungskosten und Baupreise seien noch nicht abschätzbar. Zwar wolle die Gemeinde einen Gewinn aus dem Neubaugebiet ziehen, doch sollten die Bauplätze für junge Bauherren erschwinglich bleiben. Da in dem Areal archäologische Artefakte entdeckt wurden, habe die Gemeinde hier für Grabungen bereits rund 50.000 Euro aufwenden müssen, betonte Strauß. Auch Artenschutzauflagen und ähnliche Leistungen wirkten sich auf die Quadratmeterpreise aus.
Ebenso erfreulich sei die Entwicklung des Gewerbegebiets, wo mittlerweile alle Flächen verkauft seien, bilanziert Volker Müller-Späth als Geschäftsführer der Gesellschaft für Gewerbeansiedlung (GGS), die für die Vermarktung der Flächen in dem rund 85 Hektar großen Areal zuständig war. „Rund 45 Hektar sind reine Gewerbeflächen, der Rest entfällt auf Ausgleichsflächen, Zuwegungen Parkplätze und Regenrückhaltebecken“, erläutert Müller-Späth.
„Über 800 Arbeitsplätze wurden seit Anfang der 1990er Jahre hier neu geschaffen“, resümiert Torsten Strauß. Dabei biete das Gewerbegebiet einen bunten Branchenmix aus Handwerksbetrieben, Industrie, Dienstleistern und Logistik. „Nach Abzug der Umlage verbleiben für uns rund 200.000 Euro im Jahr“, informiert Strauß. Für die Verbandsgemeinde sei Waldlaubersheim ein besonders wichtiger Wirtschaftsfaktor und einer der bedeutendsten Wirtschaftsstandorte im gesamten Landkreis.
Im zuletzt erschlossenen und jetzt abschließend entwickelten Gebiet Süd siedelten sich Kfz-Werkstätten, ein Schreiner, Baufirmen, ein Schnellrestaurant sowie eine Fachfirma an, die auf Bau- Trocknung spezialisiert sei, die etwa nach einem Wasserrohbruch in Anspruch genommen werde, berichtet Strauß. „Derzeit befindet sich die GGS in Liquidation. Sie soll bis Ende des Jahres abgewickelt sein, teilte Volker Müller-Späth mit. Für Waldlaubersheim sei die Entwicklung des Ortes jedenfalls eine Erfolgsgeschichte, sind sich Torsten Strauß und Volker Müller-Späth einig. spg