Dann soll dort, wo zwischen Gericht und Synagoge bislang Autos parken, ein teilweise entsiegelter Raum mit vielen Bäumen entstehen. Geplant sind Sitzmöglichkeiten und ein kleiner Wasserspielplatz, ein offenes „Lesezimmer“ mit Wassertrog sowie eine sandgebundene Fläche, auf der gespielt oder auch mal ein Zelt aufgebaut werden kann. Neue Parkplätze als Ausgleich für die wegfallenden werden auf der anderen Seite der Synagoge zur Wilhelmsstraße hin entstehen.
Derzeit ist der Bautrupp der Firma Eiffage mit Erdarbeiten beschäftigt, berichtet Bauleiter Hagen Schimmel vom Planungsbüro Stadt-Land-plus, bei dem alle Fäden auf der Baustelle zusammenlaufen. Auf dem Teilstück von Wilhelmstraße bis zur Höhe der alten Synagoge ist die neue Kanalisation bereits fertig verlegt. Aktuell geht es um den Bereich an der Malteserkapelle. Dort wurde zuletzt die Straßenkreuzung aufgegraben, um dort einen Schacht für die Anbindung der Kanalisation zu setzen. Dafür habe man vorübergehend die Malteserstraße für den Verkehr sperren müssen.
In etwa drei Wochen, so schätzt Schimmel, könnte dann auch die neue Kanalisation entlang der Malteserkapelle bis zur Synagoge liegen und an das bereits fertige Teilstück zur Wilhelmstraße angebunden werden. Außerdem finden in den neu gebauten unterirdischen Kanälen auch neue Wasserleitungen, Stromleitungen für die Straßenlampen und auch Breitbandkabel Platz, bevor sie wieder zugeschüttet werden.
Dass bei der Umgestaltung der Gymnasialstraße die alte Kanalisation erneuert wurde, war laut Schimmel „absolut an der Zeit“. Die dort ausgegrabenen Rohre hatten teils eine sehr dünne Wandung, teils waren sie bereits gerissen.
Welches Pflaster das neu gestaltete Areal schmücken soll, hat der Stadtvorstand laut dem Ersten Beigeordneten Markus Milferstedt inzwischen entschieden. Es soll ein heller Granit mit leicht gräulichen sowie bräunlichen Steinen werden. „Das wirkt nach unserer Einschätzung auf der großen Fläche am besten“ zeigte er bei einer Baubesprechung das ausliegende Muster. Dieses Pflaster soll fast überall verlegt werden, nur die Einfahrt zum Amtsgericht samt Parkplatz wird optisch davon abweichen, berichteten Milferstedt und Schimmel.
Während der Arbeiten müssen Mitarbeiter und Besucher des Amtsgerichts allerdings zeitweise eine andere Zufahrt auf das Gelände nehmen, weil die bisherige Zufahrt blockiert ist. Stattdessen wird seitlich der Zaun geöffnet, sodass eine Zufahrt über die Wilhelmstraße gewährleistet bleibt.
Und wann soll die Umgestaltung der Gymnasialstraße und des Synagogenplatzes komplett fertig sein? Wenn alles läuft wie geplant voraussichtlich im Oktober 2025, sagte Bauleiter Schimmel. Allerdings müssten dafür Witterung und Temperaturen im Winter mitspielen.