Es liegt auf Bosenheimer Gemarkung in der Kurve der Karl-Förster-Straße zwischen „Am Grenzgraben“ und „Seeber Flur“ und soll das Gebiet vor größeren Regenmengen schützen.
Von oben wirkt das alles unscheinbar: ein noch spärlich bepflanztes, aus Sicherheitsgründen eingezäuntes Areal, das 46 Meter lang und 34 Meter breit ist. Darunter liegt in bis zu acht Metern Tiefe ein unterirdisches Becken aus Stahlbeton. Das neue Gewerbegebiet P. 7.1 östlich der B 428 zwischen Kernstadt, Planig und Bosenheim wird seit Ende 2012 erschlossen. Zunächst fehlte der rund 23 Hektar großen Gewerbefläche, die nach dem Bebauungsplan zu 80 Prozent befestigt werden darf, eine entsprechende Entwässerung. Diese muss nach dem vorliegenden Bebauungsplan gebaut werden, erläuterte Rainer Gerlach, technischer Leiter des Abwasserbeseitigungseinrichtung der Stadt (AWB) Seit September 2019 wurde daher im Auftrag der Abwasserbeseitigungseinrichtung der Stadt Bad Kreuznach das neue Regenrückhaltebecken gebaut. Kostenpunkt: 2,4 Millionen Euro.
Heinrich stellte das Projekt zusammen mit Rainer Gerlach und AWB-Mitarbeiter Thomas Busch, der für die Kanalsanierung zuständig ist, vor. Aufgabe des Regenrückhaltebeckens ist es, große Mengen anfallendes Niederschlagswasser vorübergehend zu speichern und verlangsamt in den Entwässerungskanal weiterzuleiten, der bei Ippesheim dann in die Nahe führt. Die 49 Meter lange, 34 Meter breite und sechs Meter tiefe Kammer hat ein Nutzvolumen von 3144 Kubikmeter, die bei Regen geflutet werden. Je nach der Wassermenge wird das Wasser über eine sogenannte Trockenwetterrinne einfach weitergeleitet oder dosiert abgegeben. Von oben ist das neue Regenrückhaltebecken im Boden kaum zu erkennen – denn über der Anlage wurden circa 1,20 Meter Erde aufgefüllt und die Fläche wieder teils begrünt.
Während der Bauzeit, die sich wegen der Corona-Pandemie verzögerte, hat die ausführende Firma Faber Bau aus Alzey (jetzt Eiffage Infra-Südwest) rund 11.500 Kubikmeter Erde ausgehoben und anschließend 5000 Kubikmeter Stahlbeton wieder eingebaut. Der städtische Abwasserbetrieb kümmert sich um die regelmäßige Wartung der Anlage. Das Gelände ist eingezäunt und für Fremde aus Sicherheitsgründen nicht zugänglich. Die Corona-Pandemie hatte auf das Projekt aber auch eine positive Nebenwirkung: Wegen der Reduzierung der Mehrwertsteuer auf 16 Prozent wurde es billiger.
Er sei stolz auf seine Truppe, lobte ein sichtlich gut gelaunter Bürgermeister: „Ich freue mich über den erfolgreichen Abschluss der Arbeiten in P. 7.1. Damit ist die Entwässerung des für die weitere Entwicklung unseres Wirtschaftsstandorts wichtigen neuen Gewerbegebiets gewährleistet. Vielen Dank für die trotz der Corona-Einschränkungen sehr gute Arbeit der Planer Dillig/iBU Ingenieurgesellschaft, der Firma Faber Bau und unseres Abwasserbetriebs.“