Bilanz zum ersten Jahr
Honorarkraft-Problematik beschäftigt VHS Naheland
Vor rund eineinhalb Jahren wurde die Volkshochschule Naheland neu gegründet. Ihren Sitz hat sie in Kirn.
Robert Neuber

Lena Lorenz, Leiterin der VHS Naheland, hat einen Überblick über das erste Jahr seit der Fusion der zuvor eigenständigen Volkshochschulen von Kirn und Bad Sobernheim gegeben. Besonders die Bereiche Sprache und Gesundheit waren stark nachgefragt.

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Vor etwa eineinhalb Jahren haben die Verbandsgemeinde (VG) Nahe-Glan, die VG Kirner Land und die Stadt Kirn gemeinsam die Volkshochschule (VHS) Naheland ins Leben gerufen. In der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses der VG Nahe-Glan gab Lena Lorenz, die Leiter der VHS Naheland, nun einen Rückblick auf das Jahr 2024 und einen Ausblick für 2025.

Wichtiges Ziel war es bei der Gründung, in Zukunft 3000 Unterrichtseinheiten pro Jahr anzubieten, um so höhere Landeszuschüsse für die VHS zu bekommen. Das ist mit rund 3140 Einheiten gelungen, sodass die VHS nun an das Land einen Antrag für einen Personalkostenzuschuss stellen könne, erklärt Lorenz.

Im Jahr 2024 gab es eine Ausfallquote bei den Kursen von 26 Prozent. Das lag bei den entsprechenden Kursen an einer zu geringen Anzahl Interessierter, sodass sie nicht angeboten werden konnten. „Das ist völlig im Rahmen“, findet Lorenz. Die stärksten Programmbereiche waren Sprachen und Gesundheit. 68 Prozent der Personen, die Kurse bei der VHS belegten, sind Frauen, 32 Prozent sind Männer.

„Über uns schwebt das Damoklesschwert der Honorarkraft-Problematik.“
VHS-Leiterin Lena Lorenz

Aus der VG Nahe-Glan gab es im vergangenen Jahr 1079 Anmeldungen inklusive des Grundschulangebots, 740 waren es ohne dieses. Bei diesen sogenannten additiven Lernangeboten handelt es sich um zusätzliche Unterstützungsgruppen für Schüler. Es geht beispielsweise darum, ihre sprachlichen und mathematischen Kompetenzen zu stärken. Ab diesem Jahr dürfen diese Angebote nur noch von Schulen mit einem Startchancenprogramm in Anspruch genommen werden. Allerdings nehme keine Schule in der VG daran teil, so Lorenz.

„Über uns schwebt das Damoklesschwert der Honorarkraftproblematik“, betonte sie zudem. Denn ab 2027 werde die VHS voraussichtlich die Kursleitungen der Deutschkurse und der Schulabschlusskurse fest anstellen müssen. Es werde geprüft, ob diese Regelung auch für andere Kursleitungen, etwa bei den Sprach- und Gesundheitskursen, gilt. Das wären etwa fünf Vollzeitstellen auf knapp 90 Personen verteilt, also vornehmlich Minijobs. Sie hofft, dass es nur bei den Deutschkursen so kommt. Denn sonst käme es zu „eklatanten Kosten.“ Außerdem gehe sie davon aus, dass sich viele Dozenten nicht fest anstellen lassen möchten.

Die VHS hat ihr erstes Jahr mit einem Defizit von etwa 7400 Euro abgeschlossen. „Das ist weniger als gedacht“, sagte sie. Die VG Nahe-Glan hat einen Anteil am Defizit von etwa 4300 Euro, die VG Kirner Land von rund 1760 Euro und die Stadt Kirn von 1370 Euro.

Kurse, die 2024 in Bad Sobernheim stattgefunden haben, waren etwa eine Wildkräuterwanderung, insgesamt acht Pilateskurse und das additive Lernangebot in 24 Gruppen. Für das erste Halbjahr 2025 sind beispielsweise Entspannungskurse, ein Zauberkurs für Kinder und ein Spanischkurs geplant.

„Die Schulabschlusskurse liegen mir am Herzen“, betont sie. Der VHS-Verband empfehle, den Haupt- und Realschulabschluss anzubieten, einer davon wird zustande kommen. Geplanter Start ist im Oktober. Dringend gesucht werden laut Lorenz noch Kursleitungen.

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