Allerdings kommen sie bislang eher langsam ins Rollen, vor allem weil das Wetter nur an einigen wenigen Tagen mitspielte. Draisinenwirt Sebastian Beck in Staudernheim ist trotzdem heilfroh, dass die diesjährige Saison planmäßig starten konnte – nach den Irrungen und Wirrungen im vergangenen Jahr.
Erste komplette Saison in eigener Regie
Damals verzögerte sich der Saisonstart bis in den Juli, weil nach einem Unfall mit einem Pferd in Odernheim die Brücken auf der Strecke vorübergehend gesperrt waren. Seither hat die Verbandsgemeinde Nahe-Glan (VG) die Draisinenstrecke zwischen Staudernheim und Meisenheim in eigener Regie übernommen und managt nun die erste komplette Saison von Anfang an eigenständig, samt eigener neuer Homepage für die Buchungen. Über die bisherige Webseite aus Kusel lässt sich nur noch das Teilstück zwischen Altenglan und Lauterecken buchen, das weiterhin durch die Kreisverwaltung Kusel betrieben wird.
Täglich gehen Buchungen ein
Bei allen Beteiligten ist die Zuversicht groß. „Es läuft sehr gut an, täglich gehen Buchungen ein und wir sind sehr zufrieden“, freut sich Ralf Schneberger, Touristikchef der VG Nahe-Glan. Betriebsausflüge, Wandertage, Vereinstouren – all diese Gruppenbuchungen seien wegen des verspäteten Starts „letztes Jahr an uns vorbeigerauscht“. Für 2024 sieht das laut Schneberger ganz anders aus. „Es gibt einzelne Tage, die sind schon komplett ausgebucht.“ Dreißig Fahrraddraisinen für jeweils zwei Fahrer und zwei Beifahrer stehen bereit. Während größere Gruppen schauen müssen, an welchen Terminen ausreichend Schienenfahrzeuge zu buchen sind, können Familien oder kleinere Ausflüglertrupps meist problemlos losradeln.
Das neue System macht die Draisinentour für die Gäste angenehmer. Sie können in Staudernheim parken, auf der Draisine losradeln und am Nachmittag dort auch wieder in ihr Auto steigen.
Nicht mehr vom ÖPNV abhängig
Niemand ist mehr vom ÖPNV abhängig – anders als bis vor zwei Jahren, als die Draisinenstrecke noch durchgehend bis Lauterecken oder Altenglan im Kreis Kusel führte. Damals durften die Draisinen täglich jeweils nur in eine Richtung fahren, und zurück zum Ausgangspunkt mussten die Gäste auf öffentliche Busse umsteigen.
Verbesserungsvorschläge gesucht
Laut Schneberger soll die erste reguläre Saison unter VG-Regie genutzt werden, um zu lernen, was sich noch verbessern lässt. Draisinenwirt Beck hat da gleich einen Vorschlag: Zwar gibt es in Meisenheim und in Staudernheim eine Art Wagenheber, um die Draisinen leicht aus dem Gleis zu heben. „Es wäre schön, wenn auch am Lokal ,Frau K' in Rehborn oder am Picknickplatz in Raumbach solche Wagenheber wären.“ Denn wer dort Rast macht, muss sein Gefährt aus den Schienen heben, um die Gleise für folgende Draisinen frei zu machen.
Homepage ist noch schwer zu finden
Nagelneu ist auch die Homepage www.draisine-nahe-glan.de, über die sich die Draisinen buchen lassen. Um diese Seite mit Hilfe von Schlagworten zu finden, muss man allerdings ziemlich geschickt suchen. „Die Seite muss sich tatsächlich noch nach vorne googeln. Je mehr Leute draufgehen, desto mehr rückt sie nach vorne“, erläutert Schneberger, woran das liegt.
Allerdings sei die Draisinenseite auch problemlos über die Homepage der Touristinfo der VG Nahe-Glan anzusteuern. „Wir wollten kein Geld investieren, um nach vorne geschoben zu werden.
Dies liegt auch daran, dass die Touristenattraktion trotz der – analog zu Kusel – leicht erhöhten Preise der VG voraussichtlich ein Defizit von bis zu 30.000 Euro bescheren wird. Wie hoch das Minus letztlich ausfällt, liegt außer am Wetter laut Schneberger auch daran, wie oft gemäht werden muss und ob Reparaturen nötig sind.
Buchen kann man die Draisinen unter www.draisine-nahe-glan.de oder bei den Touristinfos in Bad Sobernheim und Meisenheim. Von Montag bis Donnerstag liegt der Preis pro Draisine bei 45 Euro, an Freitagen, Wochenenden und Feiertagen bei 55 Euro. Am Samstag, 20. April, um 10 Uhr, wird die Saison in Staudernheim offiziell eröffnet. sjs