Dass an diesem neuralgischen Punkt zwingend Handlungsbedarf besteht, erläuterte Objektplaner Roland Bicking von der beauftragten Dr. Pecher AG in Bingen: Das Einzugsgebiet aus mehreren Steillagen im Wildgrafenberg und „Hinter den Häusern“ umfasse am Geröllfang der „Zecherquelle“ eine Fläche von gut 15 Hektar. Die Niederschlagsmenge nach Dauerregen bei einem „Hundertjährigen“ bestätigte der Hydrologe auf mehrfache Nachfragen auf 4,14 Kubikmeter je Sekunde.
Zudem weise der steile Wingertsweg als Wasserstraße entlang des früheren Weinguts Karl Hornung ein starkes Gefälle zum Dorf hin auf, was die Keller und Häuser der Anlieger im Dorf fluten würde, obwohl bereits viel Wasser in der Fläche und an Einlaufschächten Schlamm und Geröll zurückgehalten werde. Dagegen wird das Oberflächenwasser der Weinbergslage „Kirschrother Lump“, „Im Linsenberg“, „Auf Löschkübel“ und „Am Meddersheimer Weg“ 150 Meter östlich Richtung der Ortslage am früheren Haus Boney über freies Gelände in den Altenberger Bach geleitet.
Einer förderfähigen Notabflussmaßnahme am Anwesen Holger Barth, wo es in einem Reil schon eine Rohrtrasse und Abflussrinnen gibt, geht eine Kosten-Nutzen-Analyse voraus. Das zugrunde liegende Schadenspotenzial (überflutete Höfe und Weinkeller) wurde im günstigsten Fall mit 317.500 Euro ermittelt. Knackpunkt ist die Meddersheimer Straße/L62, hier hat der Landesbetrieb Mobilität das Sagen. Alternativ wurden Vorkehrungen wie die ständige Stationierung von Sandsäcken erörtert. In Summe beläuft sich das Gesamtpaket mehrerer Maßnahmen auf 156.000 Euro.
In der Einwohnerfragestunde stand ein Rapport von Dorothee Schneider auf der Agenda. Einige Bürger kümmern sich seit einem Jahr um die Hinterlassenschaften von Vierbeinern. Die Gemeinde finanzierte drei „Picobello“-Ständer, die am Sportplatz, der Wildgrafenbergquelle und am Parkplatz hinter der Kirche platziert sind. Das Engagement wurde seitens des Gemeindeparlaments gelobt. Nun soll eruiert werden, ob es Sinn hat, eine weitere Station anzuschaffen.
Wegen des Doppelhaushalts war für 2025 der Erlass einer Hebesatzung nötig. Die Hebesätze für Grund- und Gewerbesteuer selbst bleiben unverändert. Für die außerplanmäßige Ersatzbeschaffung eines Mulchmähers fielen Kosten von 3396 Euro an. Eine Geschäftsordnung für die Wahlperiode bis 2029 wurde verabschiedet, ebenso die Jahresabschlüsse 2022 und 2023. Ortsbürgermeister Heiko Heß berichtete über wilde Müllentsorgung im Buchwald. Weitere Themen waren die invasive asiatische Hornisse, die Einteilung in zwei Schichten bei der Landratswahl am 10. November und die Renovierung der Jagdhütte. Die Jagdgenossenschaft hat bereits 2000 Euro zugesagt. Heß informierte über Nachzahlungen und 32.000 Euro Vorauszahlung für Kirschrother Kinder, die die Kita „Rasselbande“ in Meddersheim besuchen.