Gemeinde mit hoher Steuerkraft
Hochstetten-Dhaun kann sich einiges leisten
Die Bushaltestelle in der Ortsmitte von Hochstetten-Dhaun soll neugestaltet und dabei auch barrierefrei werden. Ein Landeszuschuss über 219.000 Euro wird dazu erwartet.
Armin Seibert

Teils schwergewichtige Projekte sind in Hochstetten-Dhaun geplant. Weil sowohl der Ergebnishaushalt der Gemeinde als auch der Finanzhaushalt ein Plus aufweisen, steht der Ort gut da und kommt ohne Kreditaufnahmen aus.

Mit ausnahmslos einstimmigen Entscheidungen handelte der Ortsgemeinderat in seiner Haushaltssitzung teils schwergewichtige Projekte ab. Aufgrund der positiven Einnahmesituation mit Überschüssen im Ergebnishaushalt (ein Plus von 39.550 Euro) und im Finanzhaushalt (ein Plus von 147.050 Euro) kann man sich im Vergleich mit Nachbargemeinden einiges leisten. Mit 4,355 Millionen bei den Erträgen und 4,316 Millionen Euro bei den Aufwendungen steht die Gemeinde sehr gut da. Bei den Ausgaben für investive Maßnahmen sind 344.500 und bei den Einzahlungen 940.500 Euro geplant. Der Überschuss ist durch noch abzurechnende Zuschüsse und durch Bauplatz-Verkäufe bedingt. Somit sind keine Kreditaufnahmen nötig – ganz im Gegensatz zu vielen umliegenden Dörfern.

So verwies Ortsbürgermeister Hans Helmut Döbell darauf, dass die Gemeinde mit 1036 Euro die höchste Steuerkraft der VG habe. Daher brauchte man über den CDU-Antrag, 4000 Euro für eine Klimabaumaktion bereitzustellen, nicht abzustimmen. Denn das Geld sei im Haushalt verfügbar, merkte VG-Kämmerer Patrick Klein dazu an. Bürger sollen über dieses Projekt kostenlos Bäume erhalten, die sie auf ihren Grundstücken pflanzen können. Auch größere Brocken kann der Ort aktuell stemmen – etwa den 750.000 Euro teuren Eigenanteil für die neue Sportplatzbrücke (1,5 Millionen Euro). Diese wird voraussichtlich am 30. April „eingehoben“. Die Straßenbrücke nach Hochstädten wird noch etwas teurer – 3,2 Millionen Euro stehen im Plan. Mit 2,2 Millionen Euro Landes- und 834.000 Euro Kreiszuschuss ist das Bauwerk fast durchfinanziert.

Steuer- und Abgabensteigerungen wurden vermieden

„Wir wollen stets unsere Einnahmen stärken,“ sagte der Ortsbürgermeister. Damit könne man Steuer- und Abgabensteigerungen vermeiden, so wie es im Etat geglückt ist. Mit Einnahmen aus dem regionalen Zukunftsprogramm (die VG erhält 2,9 Millionen Euro, Hochstetten-Dhaun davon 178.000 Euro) will man drei Projekte fördern: Wirtschaftswegebau, LED-Straßenbeleuchtung und den Eigenanteil an einer barrierefreien Bushaltestelle. Dafür stehen noch 219.000 Euro Zuschüsse im Raum. Ebenfalls neugestaltet wird die Bushaltestelle im Ortsteil Karlshof. Dort wird, so wie an der alten B41-Trasse, eine Geschwindigkeitswarnanlage installiert, die die Gemeinde kaufen will.

Zur Dorferneuerung zählt der neue Spielplatz am Kindergarten, der Ende Mai freigegeben werden soll. Abstandszahlungen von 50.400 Euro für die Rückübertragung der alten B41 vom Bund an die Gemeinde und 4600 Euro vom Kreis für die Rücknahme der Radwegtrasse führen zu Haushaltsverbesserungen. Dazu zählen überdies die Pachteinnahmen aus der 23 Hektar großen PV-Fläche „Itzbach“, die noch um 2032 Quadratmeter erweitert wird. Dort wird ein Batteriespeicher errichtet. Tagsüber günstig erzeugter Strom kann so bei höheren Börsenpreisen gewinnbringend verkauft werden.

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