Unter dem Motto „Herzen auf statt Türen zu – gestaltet neue Räume“ stand die offizielle Eröffnung der Interkulturellen Wochen auf dem Kornmarkt. Sich zu begegnen und auszutauschen sei wichtig, um eine offene Gesellschaft zu gestalten, in der die Menschen respektvoll miteinander umgingen, betonte Oberbürgermeister Emanuel Letz.
Zahlreiche Besucher informierten sich über die Arbeit von rund 20 interkulturell tätigen Gruppen. Flüchtlingshelfer, der Beirat für Integration und Migration, die Interkulturelle Gemeinde sowie kirchliche und Stadtteil-Initiativen informierten über ihre Aktivitäten.
Gepflegten Lounge Jazz und lateinamerikanische Songs wie „Besamo mucho“ intonierte die Gruppe Café Bossa aus Wiesbaden, die auch mit den gefühlvoll gehauchten Hits der Sängerin Sade für echte Wohlfühlatmosphäre auf dem Kornmarkt sorgte. Mit rasantem Showtanz verzauberten die Gruppen Shining Stars, Evolution und Infinity aus Monzingen die Zuschauer, und mit temporeichem Hip-Hop wirbelten die jungen Tänzer der Bad Kreuznacher Formation Little Risk über die Bühne.
Ihre kreativen Fähigkeiten konnten die Kinder am Stand der Kunstwerkstatt ebenso ausleben wie etwa beim Holzworkshop der Flüchtlingsinitiative „We give a hand“. Die von den Kindern gebastelten und bemalten Schiffchen sollten den sie begleitenden Erwachsenen das Bewusstsein für die Not der Flüchtlinge vermitteln, die sich auf der Suche nach einem besseren Leben zu gefährlichen Bootsüberfahrten über das Meer aufmachten, verdeutlichte Simone Dengel.
Ein Mann, der während des Festes die auf dem Kornmarkt aufgestellten Mülleimer nach Pfandflaschen durchsuchte, machte deutlich, dass es auch hierzulande viel Armut gibt, die bekämpft werden muss. Wie etwa die Obdachlosigkeit. Dies verdeutlichte die vom Café Bunt aufgestellte und auf den ersten Blick gemütlich wirkende Sitzbank. Doch die Botschaft dahinter war eindeutig: „Eine Bank ist kein Zuhause!“