Offizielle Eröffnung der Interkulturellen Wochen: Begegnung und Austausch stehen im Vordergrund
Hier gehen die Herzen auf statt die Türen zu: Begegnung und Austausch bei den Interkulturellen Wochen
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Die Kinder durften am Stand von „We give an hand“ kleine Schiffchen bemalen.
Jens Fink

Kulturelle Vielfalt zu erleben und den Zusammenhalt zwischen den Menschen zu fördern, das sollen auch in diesem Jahr die Interkulturellen Wochen. Noch bis Donnerstag, 10. Oktober, laden 25 Veranstaltungen zum Kennenlernen und zum Austausch mit den in der Stadt lebenden Bürgern unterschiedlicher Nationalitäten und Kulturen ein.

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Unter dem Motto „Herzen auf statt Türen zu – gestaltet neue Räume“ stand die offizielle Eröffnung der Interkulturellen Wochen auf dem Kornmarkt. Sich zu begegnen und auszutauschen sei wichtig, um eine offene Gesellschaft zu gestalten, in der die Menschen respektvoll miteinander umgingen, betonte Oberbürgermeister Emanuel Letz.

Zahlreiche Besucher informierten sich über die Arbeit von rund 20 interkulturell tätigen Gruppen. Flüchtlingshelfer, der Beirat für Integration und Migration, die Interkulturelle Gemeinde sowie kirchliche und Stadtteil-Initiativen informierten über ihre Aktivitäten.

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Der Atatürk-Verein servierte den Besuchern türkische Spezialitäten.
Jens Fink

Die Organisatoren der „AG Interkulturelle Wochen“ hatten zudem ein buntes, kulturelles Programm zusammengestellt. So präsentierten die Kinder und Jugendlichen der Tanzgruppe Yekmal aus Mainz traditionelle türkische Folklore. Afrikanische Rhythmen servierten die Mitglieder der Trommelgruppe aus dem Haus der Senioren, die für ihren, fröhlich-temperamentvollen Auftritt Szenenapplaus erhielten. Den erntete auch Kenny Legendre, der als Solist die klassischen Songs der Singer-Songwriter der 1960er- und 1970er-Jahre präsentierte und mit Hits wie „Brigde over troubled water“ begeisterte.

Gepflegten Lounge Jazz und lateinamerikanische Songs wie „Besamo mucho“ intonierte die Gruppe Café Bossa aus Wiesbaden, die auch mit den gefühlvoll gehauchten Hits der Sängerin Sade für echte Wohlfühlatmosphäre auf dem Kornmarkt sorgte. Mit rasantem Showtanz verzauberten die Gruppen Shining Stars, Evolution und Infinity aus Monzingen die Zuschauer, und mit temporeichem Hip-Hop wirbelten die jungen Tänzer der Bad Kreuznacher Formation Little Risk über die Bühne.

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Mit ihrem Showtanz begeisterte die Gruppe Infinity aus Monzingen.
Jens Fink

Für regen Austausch und ein vielfältiges Miteinander garantierten zudem die angebotenen kulinarischen Spezialitäten aus verschiedenen Ländern. Hier fanden etwa die vom Atatürk-Verein servierten Börek und Bulgur sowie Tanguni, im Fladenbrot serviertes Hühner- oder Rindfleisch, viel Anklang.

Ihre kreativen Fähigkeiten konnten die Kinder am Stand der Kunstwerkstatt ebenso ausleben wie etwa beim Holzworkshop der Flüchtlingsinitiative „We give a hand“. Die von den Kindern gebastelten und bemalten Schiffchen sollten den sie begleitenden Erwachsenen das Bewusstsein für die Not der Flüchtlinge vermitteln, die sich auf der Suche nach einem besseren Leben zu gefährlichen Bootsüberfahrten über das Meer aufmachten, verdeutlichte Simone Dengel.

Ein Mann, der während des Festes die auf dem Kornmarkt aufgestellten Mülleimer nach Pfandflaschen durchsuchte, machte deutlich, dass es auch hierzulande viel Armut gibt, die bekämpft werden muss. Wie etwa die Obdachlosigkeit. Dies verdeutlichte die vom Café Bunt aufgestellte und auf den ersten Blick gemütlich wirkende Sitzbank. Doch die Botschaft dahinter war eindeutig: „Eine Bank ist kein Zuhause!“

Von Jens Fink

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