Waldböckelheimer ist Kandidat
Helmut Schmidt (SPD) will VG-Bürgermeister werden
Ministerpräsident Alexander Schweitzer (links) und SPD-Gemeindeverbandsvorsitzender Markus Stein (rechts) gratulieren Helmut Schmidt, dem frisch nominierten Kandidaten der Sozialdemokraten um das Amt des Verbandsgemeindebürgermeisters Rüdesheim.
Lena Reuther

Helmut Schmidt geht für die Sozialdemokraten ins Rennen um das Amt des VG-Bürgermeisters Rüdesheim. Gewählt wird am 29. Juni. Der langjährige Waldböckelheimer Ortsbürgermeister benennt konkrete Ziele, die er als VG-Chef umsetzen möchte.

Mit 100 Prozent der Stimmen haben die Delegierten Helmut Schmidt (SPD) zum Kandidaten für die Wahl des Verbandsgemeindebürgermeisters Rüdesheim nominiert. Bei der Vertreterversammlung des SPD-Gemeindeverbandes Rüdesheim wählten ihn 23 von 23 anwesenden Stimmberechtigten. Einen weiteren Kandidatenvorschlag gab es nicht.

Schmidt, Jahrgang 1968, ist seit elf Jahren Ortsbürgermeister in Waldböckelheim und seit 16 Jahren in der Kommunalpolitik aktiv, berichtet er vor der Nominierung im Bürgerhaus. Er betont aber: „Ich trete nicht an, weil ich schon alles weiß.“ Daneben ist Schmidt seit fast 40 Jahren bei einem großen Telekommunikationsunternehmen beschäftigt, dort etwa für Großkundenverträge zuständig. „Da braucht man Verhandlungsgeschick.“

„Wir brauchen jemanden, der die Realität vor Ort kennt.“
Markus Stein, Vorsitzender des SPD-Gemeindeverbands Rüdesheim

Markus Stein, Vorsitzender des SPD-Gemeindeverbands Rüdesheim, beschreibt Schmidt vorab als einen, „der sich nicht in den Vordergrund drängt – aber seit Jahrzehnten verlässlich Verantwortung übernimmt.“ Er habe in Waldböckelheim viele Entwicklungen angestoßen. „Wir brauchen jemanden, der die Realität vor Ort kennt“, betont er. Seit Jahren ist er zudem Fraktionsvorsitzender der SPD im Verbandsgemeinderat und kenne dadurch nicht nur das Leben vor Ort, sondern auch die Ebene der Verbandsgemeindepolitik, sagt Stein.

Der SPD-Kreisvorsitzende Michael Simon fügt hinzu: „Er ist keiner, der sich inszeniert.“ Mit Blick auf den 29. Juni sagt er: „Es wird kein Selbstläufer, aber wir haben einen Top-Kandidaten.“

Die Delegierten, Gäste und die Familie von Helmut Schmidt freuen sich über die Nominierung im Waldböckelheimer Bürgerhaus.
Lena Reuther

Lobende Worte gab es auch von Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD): „Jemand mit den Erfahrungen ist genau der Richtige.“ Gerade in den heutigen Zeiten sei es wichtig, dass sich Menschen in ihrer Heimat engagieren und Verantwortung übernehmen. Darüber hinaus müsse man wieder „ernsthaft über Politik miteinander reden“. Schweitzer sprach auch über die Aufgaben einer Verbandsgemeinde und betonte: „Eine Verbandsgemeinde ist für die Ortsgemeinden da und nicht umgekehrt.“

Helmut Schmidts Anspruch: Eine Politik, die bürgernah gestaltet statt verwaltet, sagt er. Zu seinen Zielen gehöre beispielsweise der Ausbau erneuerbarer Energien („Da kämpfe ich schon seit Jahren für“), mehr Sicherheit im Alltag, also mehr Personal bei der Überwachung des ruhenden Verkehrs, den Ausbau des Radwegenetzes und eine moderne, digitale Verwaltung, um in der Zukunft effizient und bürgernah zu agieren.

„Ich bin die vernünftige Alternative zu Markus Lüttger“, meint Schmidt im Gespräch mit unserer Zeitung. Gegen den Amtsinhaber und Christdemokraten „wird es schwierig“ bei der Wahl Ende Juni, ist sich der Sozialdemokrat bewusst. Er sehe aber Potenziale, die ihn dazu motiviert haben, sich für das Amt zu bewerben – etwa in der Digitalisierung der Verwaltung. Außerdem wolle er die Ortsgemeinden in ihrer Souveränität stärken.

Top-News aus der Region